März
20.03.2006
Erste Wander-Tour des Jahres bei strahlendem Sonnenschein,
wolkenlosem Himmel und frühlingshaften 14°C. Von
Hattersheim durch die Wasserwerkschaussee zur Speierlingsallee
bis an den Rand des NSG Weilbacher Kiesgruben. Zurück über den
Posten 19 Weg, durch die Felder bei Okriftel, Schwarzbachweg und
nach Hause. Zu sehen gab es die endlich aufknospenden
Weidenkätzchen von
Salix caprea, aufblühende
Kornelkirschen (Cornus
mas), und die Blüte der
Haselnusssträucher und
Erlen hat begonnen (seit
gestern stäuben sie). Damit hat der Vorfrühling nun endlich
begonnen. In der Wasserwerkschaussee fand ich ein
paar vereinzelte, verwilderte
Gartenkrokusse,
Schneeglöckchen und
Winterlinge.
Auf den Stämmen der Sommerlinden sonnten sich Hunderte
Feuerwanzen (Pyrrhocoris
apterus). Und bei mir hinter dem Haus blüht seit Wochen der
Winterschneeball (Viburnum bodnantense 'Dawn') und der
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum).
28.03.2006 Erste Radtour des Jahres bei wechselhaftem,
windigen Wetter und mageren 10°C. Sie führte über Okriftel, in
Eddersheim über die Schleuse, am Main entlang Richtung
Kelsterbach, dann Abbiegen Richtung Mönchbruch und schließlich
den selben Weg zurück. An blühenden Pflanzen und Schmetterlingen
sah ich sehr wenig. Lediglich vereinzelt Frühlings-Scharbockskraut (Ranunculus
ficaria) (am Mainufer) und Gemeiner Huflattich (Tussilago
farfara) (Okriftel
/ am See) war zu finden. Selbst die Kätzchen der Salweiden sind
noch nicht voll erblüht. Ein Kleiner Fuchs (Nymphalis urticae)
flatterte zügig an mir vorbei - keine Chance auf ein Foto. Aber
der Frühling ist dennoch nicht mehr weit... Vor dem Haus blüht
eifrig ein Teppich von
Veilchen (Viola
spec.) - vielleicht kennt jemand den Namen?.
April
01.04.2006
Wanderung (sehr regnerische 11°C) zum NSG Weilbacher
Kiesgruben; zurück über Okrifteler See, Mainufer,
Schwarzbachweg. Die Natur erwacht zusehends.
März-Veilchen
(Viola odorata) am
Wald-Goldstern (Gagea lutea) am
Mainufer, Buschwindröschen (Anemone nemorosa) im Okrifteler
Wäldchen,
Gemeiner Huflattich (Tussilago farfara) an einer Böschung, Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) im Okrifteler Wäldchen,
Hohler Lerchensporn(Corydalis cava) am Schwarzbach, Purpurrote
Taubnessel (Lamium purpureum) in einem Hackfruchtacker,
Salweiden sind in voller Blüte. Auch die
Forsythien (F. intermedia 'spectabilis') beginnen an sonnenexponierten
Standorten ihre leuchtende Frühlingspracht zu entfalten. Auch
die meisten Baumarten lassen ihre Blattknospen aufplatzen, der
Schwarze Holunder ist stellenweise schon recht belaubt.
06.04.2006 Wanderung nach Weilbach. Am Westrand
des NSG Weilbacher Kiesgruben konnte ich einen
C-Falter (Nymphalis
C-album)
fotografieren (das Foto wurde leider nicht wirklich was). Ein
Tagpfauenauge
(Nymphalis io)
flatterte eilig vorbei - keine Chance (das Foto stammt aus dem
letzten Jahr). Ach ja, eine hübsche
Flechte (Evernia prunastri) konnte
ich ablichten. 07.04.2006
Radtour Richtung Mönchbruch. Gesichtet habe ich drei
Tagpfauenauge, einen Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) (alle nur im Flug - keine
Fotochance) und ein Großes Jungfernkind (Archiearis parthenias) welches sich kurz
auf den Boden setzte Die Fotos sind leider nichts geworden.
Ansonsten ist die Flora hier noch nicht ganz erwacht. 20.04.2006
Radtour Mönchbruch bei sonnigen 19°C. Die Natur ist, wie man
so gemein hin sagt: "explodiert". Fast über Nacht sind die
Wiesen und Bäume grün. Das
Frühlings-Scharbockskraut ist immer noch in voller Blüte. Auch
Rote Taubnesseln (Lamium purpureum)
sind in Massen anzutreffen. Das
Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) fängt gerade an, seine Blüten zu entfalten. In
den Mönchbruchwiesen leuchten die gelben Blütenköpfe der
Sumpfdotterblumen (Caltha palustris). In den Wäldern findet sich der
Wald-Sauerklee
(Oxalis acetosella).
Schlehen (Prunus spinosa) und
Wildkirschen
(Prunus avium) laufen zur vollen
Pracht auf. Und zu meiner Überraschung fand ich auf einem
Brachgelände zwischen Okriftel und Eddersheim eine
Blutpflaume
in Hochblüte. Wie kommt die denn da hin? An Schmetterlingen traf ich heute 24 Tagpfauenaugen,
6 Aurorafalter (Anthocharis cardamines) und zwei Zitronenfalter.
Mai
Krankheitsbedingte
Zwangspause Einzige Tour des Monats am 26.05.2006 in die
Wiesen und Felder um Hattersheim. Es war zwar sehr bewölkt,
dennoch sind ein paar hübsche Fotos entstanden. Zum Beispiel
mein für mich Schönstes bislang: Eine
Steinhummel auf Centaurea
scabiosa. Dann traf ich auf zwei Tageulenarten:
Callistege mi und
Euclidia glyphica die sich
recht zahlreich und nachbarschaftlich auf der
Wiese am Okrifteler See tummelten. Nun, diese Wiese ist ja auch sehr
einladend:
Centaurea
scabiosa,
Cerastium arvense,
Geranium pratense (fand ich
dort auch in hellblau und weiß),
Galium mollugo,
Stellaria neglecta,
Knautia arvensis,
Rhianthus alectorolophus
und viele Gräser natürlich - aber da kenne ich mich nun gar
nicht aus, also lasse ich mal "Gräser" so stehen. Auf dem
Rückweg konnte ich mal wieder den wunderschönen
Inkarnat-Klee bestaunen
und pflückte mir einen großen Strauß gemischt mit Gräsern,
Klatschmohn und
Wiesen-Pippau
und
Kornblumen. Ich konnte
es kaum glauben aber die Blumen hielten sich in der Vase gut
eine Woche.
Juni
01.06.2006
Ich war mal wieder in den Wiesen am Okrifteler See. Zu
meiner Freude fand ich ein dankbares Objekt: Einen
Distelfalter (Vanessa cardui).
Er war zwar schon leicht lädiert aber dennoch wunderschön
anzuschauen. Diese Schmetterlingsart ist so freundlich und
bleibt sitzen wenn man sich ihr mit der Kamera nähert. Im
Gegensatz dazu missglückte meine Aufnahme vom Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus).
Den Hartheu-Spanner (Siona
lineata) fand ich sehr häufig. An Pflanzen gab es am
heutigen Tag den
Wiesen-Salbei
( Salvia pratensis),
Hohes
Fingerkraut ( Potentilla recta),
Wasser-Schwertlilie (Iris
pseudacorus),
Gift-Hahnenfuß
(Ranunculus sceleratus),
Straußblütiger Sauerampfer (Rumex
thyrsiflorus),
Gewöhnliche
Ochsenzunge (Anchusa officinalis) und noch ein paar mehr... Und eine
Schwebfliege war so nett, neben der Blüte einer Kornblume
"stehen-zu-bleiben".
10. Juni 2006
Heute entdeckte ich eine wunderschöne Stelle östlich von
Hattersheim. Sie erstreckt sich von den Feldern Ende Voltastraße
bis nahe an die Heinrich-Böll-Schule. Eine wahre Fundgrube. Die
größte Freude machte mir der Fund von einigen Pflanzen der
Kornrade (Agrostemma
githago). Nicht nur, dass sie wunderschön ist, nein, leider ist
diese Pflanze in Deutschland vom Aussterben bedroht! Und doch
fand ich sie in meiner unmittelbaren Umgebung. In direkter
Nachbarschaft wuchsen auch einige
Karthäusernelken (Dianthus
carthusianorum). Die, wie alle heimischen Nelkenarten, unter
Naturschutz steht. Zudem fand ich noch einen großen Bestand der
Färber-Hundskamille (Anthemis
tinctoria), einige
Rosen-Malven (Malva
alcea) und
Futter-Esparsetten (Onobrychis viciifolia) und noch einiges
mehr. Einige Meter weiter dann das weithin sichtbare,
rot-violette Leuchten des
Schmalblättrigen Weidenröschens (Epilobium angustifolium).
Keine seltene, dafür aber eine wunderschöne Pflanze.
In
diesem Monat gibt es fast täglich Touren durch die blühende
Natur. Sie alle einzeln aufzulisten (was ich ja ursprünglich
vorhatte) ist definitiv zu umfangreich. Zu erwähnen wäre da mein
erster Orchideenfund überhaupt in meinem Leben. Ein
Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata) in den
Mönchbruchwiesen. Fast Schade, dass man die Wiesen nicht
betreten darf, aber ich hoffe, die Fotos mit dem Tele sind was
geworden. In direkter Nachbarschaft zu dieser Orchidee fand ich
noch die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis
flos-cuculi). Zuvor, auf dem Weg dorthin, fand ich noch eine kleine
Gruppe von
Heide-Nelken
(Dianthus deltoides) und natürlich
Besenginster (Cytisus scoparius) - den gibt es in
ausgedehnten Beständen entlang der Neuwegschneise. Und natürlich
Roten Fingerhut (Digitalis
purpurea), wobei es den auch in weiß sowie
purpur-weiß gefleckt/gestreift gibt. Auch den Großblütigen
Fingerhut (Digitalis
grandiflora) fand ich - wenn auch weit seltener. Zudem gab es ein Naturerlebnis der besonderen Art:
eine
Nutriafamilie die aus der Hand frisst! Zu putzig. Ich
bedauerte, dass ich nur einen Apfel dabei hatte, denn als es
nichts mehr zu futtern gab, verschwand die Sippe umgehend. In
den Gräben, die sie dort bewohnen, finden sich große Bestände
von Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis
scorpioides), Wasserfeder (Hottonia
palustris) und
Ranunculus circinatus / Spreizender Wasserhahnenfuß. Die
ersten Fotos aus dem Rosarium Hattersheim entstanden auch in
diesem Monat (z.B.
dies). Es lädt mit
seinen vielen Bänken zum Verweilen ein. Zu erwähnen sind noch
meine zwei Abstecher auf die Schwäbische Alb am 15. und 18. Juni
mit Anja.
Die erste Tagestour führte uns nach Bissingen (Teck) und von
dort eine Rundwanderung durch das NSG Eichhalde, über den
Sattelbogen zur
Ruine Rauber,
vorbei am "Gelben Fels" und von dort
zurück nach Bissingen. Freute ich mich noch vor wenigen Tagen über meine erste
Orchidee vom Mönchbruch, geriet ich hier fast in Ekstase: vier
weitere Arten. Sehr
viele Hummel-Ragwurz (Ophrys
holosericea), ebenso viele Großes Zweiblatt (Listera
ovata), und Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera
bifolia);
dann noch zwei Bleiche Waldvöglein (Cephalanthera
damasonium). Ebenso gefreut habe ich mich
über Massen an Gamander Ehrenpreis (Veronica
chamaedrys), Großem Ehrenpreis (Veronica
teucrium), Weiße Schwalbenwurz (Vincetoxicum
hirundinaria), Braune Haselwurz (Asarum
europaeum), Ährige Teufelskralle (Phyteuma
spicatum), Türkenbundlilien und vieles
mehr!!! Die zweite Tour führte nach Oberlenningen. Von
dort zum Wielandstein, über Schopflocher Moor zurück. Hier fand
ich denn auch noch eine weitere Orchidee: Breitblättriges
Knabenkraut (Dactylorhiza
majalis). Ach, die Gegend dort ist einfach berauschend
schön!!! 27. Juni 2006 Heute war ich
nur eine kleine Runde in den Wiesen östlich von Hattersheim
spazieren. Erwähnen möchte ich diese kleine Runde, da ich auf
vielleicht dreihundert Metern 86 Schachbrettfalter antraf.
Scheint ein gutes Jahr für diese Art zu sein. |
Juli
Auch in diesem Monat bin ich fast täglich unterwegs und
auch hier möchte ich nur "Highlights" vermelden.
04.07.2006
Wie schon die letzten Tage ist es wieder brütend heiß -
33°C im Schatten!! Erst hatte ich deshalb nicht so die rechte
Lust für eine Tour, doch der erfolgreiche Kampf gegen den
inneren Schweinehund hat mich belohnt! Zum ersten Mal konnte ich
seit vielen Jahren wieder einen Schwalbenschwanz (Papilio
machaon) bewundern. Einfach nur schön und elegant dieser
Schmetterling!!! An Pflanzen zu erwähnen sei heute nur das
Echte
Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) von dem ich nur zwei Exemplare auf den
Wiesen westlich von Okriftel fand.
Auch ein gutes Jahr haben wohl die Gamma-Eulen (Autographa
gamma). Ich treffe sie überall in sehr, sehr großer Zahl an.
05.07.2006
Trotz großer Hitze (35°C ) ging ich los: zu den
Schwanheimer
Dünen. Meine Erkenntnis, dass dieser Weg bei dieser Hitze und zu
Fuß definitiv zu weit ist, kam mir, als ich dort ankam. Puh, war
ich erledigt. Glücklicherweise traf ich dort einen sehr netten
Mann, der mich mit seinem Auto zur nächsten Mainbrücke brachte.
Mein besonderer Dank noch einmal an ihn!!! Ich ging dann also
nach Höchst und machte einen Abstecher zum Höchster Schloß. Das
Tor stand auf und ein freundliches "Herzlich Willkommen" Schild
lud zum Eintreten ein. Ich folgte der Einladung und ging in den
winzigen Schloßgarten. Naja, es gibt nicht viel zu sehen und ich
drehte wieder um. Da erscholl plötzlich eine weibliche Stimme:
"Es kostet 10 Euro, wenn sie hier herumlaufen!" Irritiert
entschuldigte ich mich und schilderte der Frau den einladenden
Eingangsbereich (an dem ich nirgends einen Hinweis auf
Eintrittsgeld fand). Darauf die flapsige Antwort: " Das gilt
nicht für Sie! Gehen Sie schnell hinaus!" Okay, ich eilte von
dannen, froh, den 10 Euro entgangen zu sein.. Ich habe nun hier
zuhause etwas recherchiert, doch konnte ich nirgends einen
Hinweis auf ein Eintrittsgeld finden. Nun, ob nun nur Menschen
in Wanderkluft nicht Willkommen sind oder es tatsächlich
Eintritt kostet (was ich für die paar Quadratmeter Rasenfläche
maßlos überteuert erachte) kann ich nicht mit Bestimmtheit
sagen, aber ich weiß: es lohnt nicht.
11.07.2006 Wieder der gewohnte Rundgang Weilbacher
Kiesgruben. Erst war meine Freude riesengroß, als ich auf einen
Trupp Esparsetten-Widderchen traf und auch noch einen
Schwalbenschwanz. Doch ist diese Freude nicht vergleichbar mit
der, die ich auf dem Rückweg erlebte: steht da doch eine
Gruppe Orchideen der Gattung
Epipactes am Wegesrand! Welche genau, weiß
ich noch nicht so recht..., aber das wird sich in den nächsten
Monaten klären. 18.07.2006 Der Lungen-Enzian
(
Gentiana pneumonanthe)
in den Mönchbruchwiesen steht in voller Blüte. Sein leuchtendes
Blau ist weithin sichtbar. Zudem fand ich zwei Raupen des
Wolfsmilch-Schwärmers (Hyles
euphorbiae). Die Nutriafamilie ließ sich leider
nicht mehr blicken..., die Jungen sind wohl schon erwachsen und
außer Haus. 20.07.2006 Nachtrag zu
Tausendgüldenkraut: ich fand inzwischen doch deutlich mehr als
zwei Exemplare! Und an einem kleinen Tümpel in einer Sand- /
Kiesgrube fand ich davon Exemplare, die nur knapp 2cm hoch
waren.
August
Der fällt dieses Jahr leider größtenteils ins Wasser,... Regen,
Regen, Regen. 07.08.2006
Nach einigen Regentagen blitzte heute wieder die Sonne am
blauen Himmel und ich ging mal wieder auf Tour Richtung
Weilbacher Kiesgruben. Es wurde eine fotolose Tour... Die
aufgefundenen Pflanzen sind alle schon auf Film gebannt (wenn
auch noch nicht alle entwickelt) und die Schmetterlinge machten
sich aufgrund eines starken Nordwindes sehr rar. Die Widderchen
haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet und es sind nur noch
ihre sterblichen Hüllen zu finden. So bestaunte
ich nur mal wieder das enorme Vorkommen von
Pastinak (Pastinaca
sativa) auf den Wiesen und Feldern rund um Hattersheim. Da dessen
Wurzeln sehr wohlschmeckend sein sollen, werde ich im Spätherbst
- nach dem ersten Frost- versuchen, ein paar dieser Wurzeln zu
finden, auszugraben und zu verköstigen. Zu gegebener Zeit werde
ich davon berichten. Wie auch von meinen dann stattgefundenen
Versuchen ein
Mispel-Gelee zuzubereiten.
Nachtrag vom 11.01.2007:
Der ausgebliebene Frost hat die Mispeln am Baum vorzeitig
faulen lassen - also kein Gelee. Pastinak hingegen ist sehr
lecker! 19.08.2006
Radtour mit Anja Richtung Mönchbruch. Wir blieben aber im
Heidegebiet an der Neuwegschneise hängen. Zu fotografieren gab
es wenig außer Heidelandschaft. Zu sehen dafür mehr. Zum
Beispiel freuten wir uns gerade über eine junge Ringelnatter,
die wir in einem kleinen, mit Seerosen überwucherten Tümpel
fanden, als ein Graureiher aus den Ginsterbüschen auftauchte,
die kleine Schlange aufpickte und wieder verschwand. Natur pur.
20.08.2006
Kleiner Spaziergang mit Anja nach Okriftel. Diesmal hatte
ich nicht mal meine Kamera dabei, da wir uns wirklich nur mal
eben die Beine vertreten wollten. Und was entdeckt Anja dann
plötzlich im hohen Gras: drei Wespenspinnen! Eine Große, eine
Mittlere und eine
Kleine. Wir haben sie noch nie in natura gesehen, sind uns aber
einig, dass sie sehr sehenswert sind. Ich werde die nächsten
Tage (sobald hier wieder mal schönes Wetter herrscht) noch
einmal vorbeischauen - mit Kamera! 23.08.2006 So, nun ist so ein sonniger Tag und ich besuchte die
Wespenspinnen - besser: die
Wespenspinne
(Argiope bruennichi), denn es war nur noch
die mittelgroße zu finden. Na ja, zum Fotografieren reichte sie.
Ich wanderte dann weiter über die Mainwiesen zwischen
Okriftel und Sindlingen und staunte nicht schlecht über ein
"Feld" aus Blutweiderich (Lythrum salicaria). Ein Meer aus Pink. Außerdem fand ich
noch
Beinwell und
Mädesüß. Später kreuzte noch ein
selbstbewußter Igel meinen Weg und ließ sich von meiner Kamera
kaum beeindrucken. Am Schwarzbach blüht das Indische Springkraut
überreich in den Farben weiß über zartrosa hin zu leuchtendem
pink. Auf einer Wiese fand ich weiß blühende Flockenblumen -
Albinismus. Ja, und schließlich versüßten mir noch zwei
Taubenschwänzchen mit ihrem schwirrenden Tanz um Skabiosen-Flockenblumen-Blüten den Heimweg.
September
Nach einem Treppensturz Anfang September, der eine schwere
Wirbelprellung zur Folge hatte, bin ich leider in meiner
Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Von daher nur vereinzelte
Funde von den Runden mit meinem derzeitigen Pflegehund.
Zum Beispiel diese wunderschöne
Achateule (Phlophora
meticulosa), oder auch diese kleine, schöne Keulenhornbiene (Ceratina
cyanea), deren metallisch grünen Glanz man leider auf den Fotos
nicht sehen kann.
Oktober
20. Oktober 2006
Erste Wanderung mit meiner neuen Kamera - Ziel: die
Weilbacher Kiesgruben. Viel Hoffnung hatte ich anfangs nicht,
noch lohnende Objekte zu finden, doch Dank der noch immer
herrschenden moderaten Temperaturen wurde ich glücklicherweise
dennoch fündig. Dank der neuen Technik gibt es neue Motive.
Schwebfliegen summen noch immer emsig einher, zum Beispiel
Episyrphus balteatus,
die Hain-Schwebfliege - die mal Insekt des Jahres 2004 war. Oder
Sphaerophoria scripta,
eine Stiftschwebfliege. Und Mistbienen (Eristalis
tenax) sind noch unterwegs. Auch der ein oder andere Falter
kreuzte noch meinen Weg. Am meisten freute ich mich dabei über
eine kleine Gruppe
Colias
crocea (Postillion). Aber auch die völlig abgeflogenen
Lycaena
phlaeas (Kleiner
Feuerfalter) und
Pieris
rapae (Kleiner Kohlweißling) erwärmten mein Herz. Ihr kurzer
Sommer ist bald vorbei.
Selbst bei den Pflanzen gab es noch Schönes zu entdecken.
Erwähnen möchte ich dabei unter vielen nur
Hieracium aurantiacum
(Orangerotes Habichtskraut),
Tragopogon
dubius (Großer Bocksbart),
Vinca minor (Kleines Immergrün) und
Myosoton aquaticum
(Wasserdarm),
Erodium
cicutarium (Schierlings-Reiherschnabel) und
Malva sylvestris (Wilde
Malve). Nicht fehlen sollten dann aber auch die leuchtenden
Früchte des
Sanddorn
(Hippophae rhamnoides).
Selbst in meiner Küche wurde ich noch fündig: eine
Florfliege (Chrysoperla
carnea) und eine Weichwanze (Daraeocoris
lutescens) suchten darin Schutz vor der kalten Nacht. Und in
einer Ecke lauert eine Zitterspinne (Pholcus
phalangoides).
25. Oktober 2006
Radtour NSG Mönchbruch. Auch hier wollte ich mal schauen,
was dieser goldene Oktober noch zu bieten hat. Ich wurde nicht
enttäuscht. Auf dem Weg dorthin, am Mainufer, fand ich noch
Asperagus officinalis,
den Gemüse-Spargel, etwas weiter dann, ließ sich eine Rabenkrähe
(Corvus corone corone)
ablichten. Als ich dann die Neuwegschneise erreichte,
überraschte mich ein Naturspektakel der besonderen Art: die
Brunft der Damhirsche. Überall in den Ginsterbüschen (Cytisus
scoparius und
Cytisus
multiflorus) hörte man das an Rülpsen erinnerndes Geräusch.
Und hin und wieder auch das Krachen, der aufeinander prallenden
Geweihe der Kontrahenten. Fotos konnte ich leider keine davon
machen. Bei den Ginsterbüschen konnte ich noch eine
Wuchsanomalie finden, die
Fasziation (Verbänderung).
Tja, und dann fand ich im Gras noch einen Stierkäfer (Typhaeus
typhoeus), einen Mistkäfer - ein sehr uriges Insekt! Auf
Teilen der Mönchbruchwiesen blüht noch immer, wie jedes Jahr,
die Herbstzeitlose (Colchicum
autumnale). Und wie immer fand ich natürlich noch vieles
mehr.
31.10.2006
Ausflug in den Palmengarten Frankfurt. Leider hat auch
hier der Herbst Einzug gehalten und es gibt an Blüten nicht mehr
allzu viel zu sehen. Einzig die Dahlien blühen noch mit aller
Macht (z.B.
diese). Eine
Besonderheit in diesen Tagen ist allerdings die "Flugshow". Zwei
Pavillons mit Tropischen Schmetterlingen (z.B.
diesen).
01. November 2006
Mit dem
Zug der
Kraniche in ihr Winterquartier geht dieses Jahr der Erkundungen in der Natur
zu Ende. Zu tausenden überquerten sie in diesen Tagen lautstark
trompetend Hattersheim.
Ich wurde reich beschenkt. Vielen Dank an die,
die mich begleitet haben.
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