Allgemeines über die Gruppe 
						der Grabwespen
							Der erste Teil "Wissenswertes über 
						Wespen" beschäftigte sich ja fast ausschließlich mit den 
						Wespenarten, die die meisten Menschen sofort als Wespe 
						erkennen. Der zweite Teil (und besonders die weiteren) 
						behandelt die Arten, die, je nach Gattungszugehörigkeit, 
						noch häufig oder schon nicht mehr als solche erkannt 
						werden. Diese anderen Wespenfamilien werden meist auch 
						gar nicht beachtet und sind vielen sogar völlig 
						unbekannt. Dies möchte ich versuchen, zu ändern, und 
						Ihnen diese Familien vorstellen und etwas näher bringen. 
						Vielleicht schenken Sie ihnen bei ihrem nächsten 
						Spaziergang dann etwas mehr Aufmerksamkeit. Viele sind 
						eifrige Blütenbesucher da sie sich nur von Pollen und 
							Nektar ernähren (im Gegensatz zu ihren Larven, die 
							ausschließlich "tierische Kost" in Form von Insekten 
							für ihre Entwicklung benötigen) und im Sommer besonders oft auf 
						Doldenblüten zu finden, da der diesen Pflanzen nicht zu 
							tief in der Blüte verborgen und für die kurze 
							"Zunge" der Wespen leicht erreichbar ist.. Hinzu kommt, dass viele Arten 
						eine geradezu spannende Lebensweise haben. Jetzt aber zu 
						den Grabwespen, von denen viele Arten noch den 
						"klassischen" Wespen ähneln, denen dieser zweite Teil gewidmet ist.
							*
							Die große Familie der Grabwespen 
							- etwa 260 mitteleuropäische Arten in vielen 
							verschiedenen Gattungen - ist 
						geprägt von einer außerordentlichen Formenvielfalt. Das 
						macht es nicht immer leicht, gefundene Wespen sofort 
						dieser Familie zuzuordnen. Nur von den Faltenwespen sind 
						sie ganz leicht durch die nicht in Ruhe gefalteten 
						Flügel zu unterscheiden. Es gibt sehr kleine Grabwespen 
						von vielleicht 4mm Körperlänge, dagegen sind andere mit 
						zweieinhalb Zentimetern wahre Riesen. Auch in der 
						Körpergestalt ist die Bandbreite groß. Sie reicht von 
						superschlank mit stielartig verlängertem Hinterleib, 
						über schmal zu untersetzt und kompakt - und einige 
						ähneln sehr der "klassischen Wespe". Letztere haben auch 
						oft die typische schwarzgelbe Zeichnung. Zudem ist auch 
						das Färbungsspektrum vielfältig. Es gibt ganz schwarze, 
						die schon erwähnten schwarz-gelben, schwarz-rote und bei 
						manchen Arten mischt sich auch noch etwas grau dazu. Man 
						könnte bei der deutschen Familienbezeichnung 
						"Grabwespen" nun der Meinung sein, dass sie alle ihre 
						Nester in Wänden oder den Boden graben, doch nein, es 
						gibt auch einige Arten, die in morschem Holz oder 
						markhaltigen Pflanzenstängeln nisten. Allen gemein ist 
						aber die solitäre Lebensweise und, dass sie, wie die 
						Faltenwespen, für ihre Brut Insekten (wobei jede Art 
						aber auf ganz bestimmte Insekten spezialisiert ist) 
						jagen und sich selbst überwiegend von Nektar ernähren. 
						Sie sehen, es ist wirklich nicht einfach. Darum 
						beschränke ich mich hier auch weitestgehend auf Arten, 
						die ich selbst schon gefunden und beobachtet habe.
							*
							Hier nun eine kleine Auswahl meist häufiger 
						vorkommender Grabwespen (meine Funde):
							
							
							 Philanthus triangulum, der Bienenwolf, ist 
						sicherlich durch seine Gestalt und Färbung von jedermann 
						zumindest als "Wespe" zu erkennen - auch die Größe von 
						bis zu 17mm passt. Ihm begegnet man etwa von Juni bis 
						September am ehesten in offenen, sandigen oder lehmigen 
						Gebieten wie Sand- und Kiesgruben, Ödland, Hohlwegen und 
						an sonnigen Steilhängen oder Abbruchkanten. Er macht der 
						Bezeichnung Grabwespe alle Ehre. Seine Nistgänge reichen 
						manchmal bis zu einem Meter tief. Diese gräbt er 
						bevorzugt waagerecht in Steilwände, weicht aber beim 
						Fehlen solcher auch auf ebene Erde aus, dort verläuft 
						der Gang meist schräg nach unten. Am Ende des Ganges 
						zweigen dann die eigentlichen Brutzellen ab, meist sind 
						es fünf bis zehn.
Philanthus triangulum, der Bienenwolf, ist 
						sicherlich durch seine Gestalt und Färbung von jedermann 
						zumindest als "Wespe" zu erkennen - auch die Größe von 
						bis zu 17mm passt. Ihm begegnet man etwa von Juni bis 
						September am ehesten in offenen, sandigen oder lehmigen 
						Gebieten wie Sand- und Kiesgruben, Ödland, Hohlwegen und 
						an sonnigen Steilhängen oder Abbruchkanten. Er macht der 
						Bezeichnung Grabwespe alle Ehre. Seine Nistgänge reichen 
						manchmal bis zu einem Meter tief. Diese gräbt er 
						bevorzugt waagerecht in Steilwände, weicht aber beim 
						Fehlen solcher auch auf ebene Erde aus, dort verläuft 
						der Gang meist schräg nach unten. Am Ende des Ganges 
						zweigen dann die eigentlichen Brutzellen ab, meist sind 
						es fünf bis zehn. 
							Auch seinem deutschen Namen "Bienenwolf" wird er 
						gerecht. Er jagt für seine Brut ausschließlich Bienen, 
						genauer: Honigbienen. Dazu lauert er entweder auf Blüten 
						oder Blättern auf vorbei fliegende Bienen oder sucht sie 
						aktiv auf Patrouillenflügen. Meist greift er an, wenn 
						die Biene auf einer Blüte landet. Dann geht es aber 
						blitzschnell. Der Überfall geschieht so plötzlich, dass 
						die Biene in Sekunden überwältigt und mit einem Stich 
						gelähmt ist. Die Gegenwehr der Biene verpufft am 
						glatten, harten Panzer des Bienenwolfs, ihr Stachel 
						rutscht daran einfach ab und findet kein durchkommen. 
						Eine Eigentümlichkeit dieser Grabwespe besteht darin, 
						dass sie die überwältigte Biene nun den Hinterleib der 
						Biene zusammenpresst und somit aus deren Honigmagen den 
						darin befindlichen Nektar quetscht, der dann aus dem 
						Rüssel heraus quillt. Den saugt der Bienenwolf dann 
						begierig auf.
							Schließlich dreht er 
							die Biene auf den Rücken, packt sie mit den Beinen 
							und fliegt mit ihr zu seinem Nest, in das er, kaum 
							angekommen, trotz der schweren Last rasch 
							hineinschlüpft. Das Bienenwolfweibchen weiß, welches Geschlecht ihre (aus 
						unbefruchteten Eiern schlüpfen männliche, aus 
						befruchteten weibliche) Nachkommen haben werden. Und so 
						belegt sie die jeweiligen Brutzellen mit entweder zwei 
						bis drei Bienen für die heranreifenden Männchen und mit 
						drei bis sechs für die Weibchen. Meistens überwintern 
						die Larven und verpuppen sich im folgenden Frühjahr, 
						doch in sehr warmen Sommern verpuppen sie sich bald nach 
						der Reife und bilden somit eine zweite Generation.
							Auch, wenn der Bienenwolf in manchen Jahren (besonders 
						warm und trocken) und großem Nahrungsangebot (ein Imker 
						mit Bienenstöcken in der Nähe) in sehr großer 
						Individuendichte auftritt, wird er nur sehr selten den 
						Honigertrag eines Imkers schmälern.
							*
							
							
							 Eine weitere, Bienen jagende Grabwespenart ist 
							
							Cerceris rybiensis, 
							die den passenden deutschen Namen "Bienenjagende 
							Knotenwespe" trägt. Sie ist aber deutlich kleiner 
							als der Bienenwolf und erreicht höchstens 12mm 
							(Weibchen) Körperlänge. Anders als die 
							vorangegangene Art, macht Cerceris rybiensis 
						ausschließlich jagt auf Wildbienen (meist Furchen- oder 
						Sandbienen). Sie besiedelt vorzugsweise offene, sandige 
						Flächen, seltener auch festere Böden. In solchen 
						Sandgebieten trifft man sie meist regelmäßig etwa von 
						Juni bis September an und kann ihr mit etwas Glück sogar 
						beim Nestbau zuschauen. Sie gräbt etwa fünfzehn 
						Zentimeter senkrecht hinab reichende Gänge an deren Ende 
						sich dann die Brutzellen befinden. Um den Nesteingang 
						baut sich während der Grabtätigkeit ein stetig 
						wachsender Wall aus Auswurfmaterial auf. Da diese 
						Knotenwespe oft auch gesellig in Kolonien in geeigneten 
						Flächen nistet, wirken diese häufig wie ein 
						Miniaturbombenkraterfeld.
Eine weitere, Bienen jagende Grabwespenart ist 
							
							Cerceris rybiensis, 
							die den passenden deutschen Namen "Bienenjagende 
							Knotenwespe" trägt. Sie ist aber deutlich kleiner 
							als der Bienenwolf und erreicht höchstens 12mm 
							(Weibchen) Körperlänge. Anders als die 
							vorangegangene Art, macht Cerceris rybiensis 
						ausschließlich jagt auf Wildbienen (meist Furchen- oder 
						Sandbienen). Sie besiedelt vorzugsweise offene, sandige 
						Flächen, seltener auch festere Böden. In solchen 
						Sandgebieten trifft man sie meist regelmäßig etwa von 
						Juni bis September an und kann ihr mit etwas Glück sogar 
						beim Nestbau zuschauen. Sie gräbt etwa fünfzehn 
						Zentimeter senkrecht hinab reichende Gänge an deren Ende 
						sich dann die Brutzellen befinden. Um den Nesteingang 
						baut sich während der Grabtätigkeit ein stetig 
						wachsender Wall aus Auswurfmaterial auf. Da diese 
						Knotenwespe oft auch gesellig in Kolonien in geeigneten 
						Flächen nistet, wirken diese häufig wie ein 
						Miniaturbombenkraterfeld.
							*
							
							
							 Eine meiner liebsten Grabwespen ist 
							
							Gorytes laticinctus, die meines Wissens nach 
						keinen deutschen Namen besitzt. Sie ist deshalb eine 
						meiner liebsten, weil ich ihr alljährlich ganz bequem zu 
						Hause auf der Fensterbank beim Nestbau zuschauen kann. 
						Jahr für Jahr kommen sie, um im Sand meiner Kakteentöpfe 
						zu nisten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell 
						sie ein Nest nach dem anderen fertig stellen. Es fängt 
						damit an, dass die Grabwespe mit ihrer Beute, einer 
						Zikade (darauf ist sie spezialisiert) zuerst einige 
						Töpfe umkreist und inspiziert bis auf einen für sie 
						geeigneten landet. Dann legt sie die durch einen Stich 
						gelähmte Zikade ab, sucht nach der günstigsten Stelle 
						den Sand ab und gräbt dann sehr schnell ein etwa vier 
						bis fünf Zentimeter tiefes Loch - dabei fliegt der Sand 
						geradezu aus dem Loch. Schließlich packt sie ihre Beute 
						und zerrt sie ins Nest. Während sie dann in der Umgebung 
						nach weiteren Zikaden sucht, bleibt der Nesteingang 
						offen. Wenn ich immer richtig gezählt habe, kommen in 
						ein Nest drei bis fünf Zikaden. Sind die eingetragen, 
						wird der Nesteingang wieder sorgfältig mit Sand 
						verschlossen und nichts erinnert mehr an sein 
						Vorhandensein. Kakteentöpfe sind natürlich nicht der 
						eigentliche Lebensraum dieser recht kleinen Grabwespe, 
						sie kommt meist in sandigen Biotopen vor. Doch als 
						Opportunist nimmt sie auch kleinste vom Menschen 
						geschaffene Biotope in Besitz, zum Beispiel nicht oder 
						selten genutzte Sandkästen und -haufen. Flugzeit ist je 
						nach Witterung etwa von Mai bis Juli.
Eine meiner liebsten Grabwespen ist 
							
							Gorytes laticinctus, die meines Wissens nach 
						keinen deutschen Namen besitzt. Sie ist deshalb eine 
						meiner liebsten, weil ich ihr alljährlich ganz bequem zu 
						Hause auf der Fensterbank beim Nestbau zuschauen kann. 
						Jahr für Jahr kommen sie, um im Sand meiner Kakteentöpfe 
						zu nisten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell 
						sie ein Nest nach dem anderen fertig stellen. Es fängt 
						damit an, dass die Grabwespe mit ihrer Beute, einer 
						Zikade (darauf ist sie spezialisiert) zuerst einige 
						Töpfe umkreist und inspiziert bis auf einen für sie 
						geeigneten landet. Dann legt sie die durch einen Stich 
						gelähmte Zikade ab, sucht nach der günstigsten Stelle 
						den Sand ab und gräbt dann sehr schnell ein etwa vier 
						bis fünf Zentimeter tiefes Loch - dabei fliegt der Sand 
						geradezu aus dem Loch. Schließlich packt sie ihre Beute 
						und zerrt sie ins Nest. Während sie dann in der Umgebung 
						nach weiteren Zikaden sucht, bleibt der Nesteingang 
						offen. Wenn ich immer richtig gezählt habe, kommen in 
						ein Nest drei bis fünf Zikaden. Sind die eingetragen, 
						wird der Nesteingang wieder sorgfältig mit Sand 
						verschlossen und nichts erinnert mehr an sein 
						Vorhandensein. Kakteentöpfe sind natürlich nicht der 
						eigentliche Lebensraum dieser recht kleinen Grabwespe, 
						sie kommt meist in sandigen Biotopen vor. Doch als 
						Opportunist nimmt sie auch kleinste vom Menschen 
						geschaffene Biotope in Besitz, zum Beispiel nicht oder 
						selten genutzte Sandkästen und -haufen. Flugzeit ist je 
						nach Witterung etwa von Mai bis Juli.
							*
							Andere Arten haben sich auf die Jagd auf Fliegen 
						spezialisiert. Wobei natürlich nicht Fliegen allgemein 
						erbeutet werden, sondern sich die verschiedenen 
						Fliegenjäger wiederum auf meist einzelne 
						Fliegengattungen oder gar Fliegenarten spezialisiert 
						haben.
							Da mir über die genaue Lebensweise dieser Fliegenjäger 
						oft nicht genügend Informationen vorliegen, fallen die 
						Vorstellungen etwas knapper aus. 
							
							
							 Häufiger als andere Gattungen findet man unter diesen 
						Jägern meist Arten aus der Gattung Ectemnius. Sie gehören zu 
						den Grabwespen die keine Erdnester graben, sondern 
						Gänge in morsches Holz nagen oder markhaltige 
						Pflanzenstängel aushöhlen und dann beziehen. Darum 
						trifft man Arten dieser Gattung auch fast in jedem 
						Lebensraum an - besonders in der Nähe von Auen, sowie 
						Feldgehölzen und Waldränder mit Brombeerbewuchs. Ich 
						konnte allein auf der Wiese am Main zwischen Okriftel 
						und F-Sindlingen drei Ectemnius-Arten finden. Doch da 
							sich die Arten dieser Gattung nur sehr schwer am 
							Foto oder auch in freier Natur bestimmen lassen, 
							sind die Bestimmungen 
							Ectemnius continuus 
							(relativ sicher) und 
							
							Ectemnius cf. lituratus ein klein wenig 
							unter Vorbehalt zu sehen. Sie erbeuten meist Fliegen in 
						Stuben-
Häufiger als andere Gattungen findet man unter diesen 
						Jägern meist Arten aus der Gattung Ectemnius. Sie gehören zu 
						den Grabwespen die keine Erdnester graben, sondern 
						Gänge in morsches Holz nagen oder markhaltige 
						Pflanzenstängel aushöhlen und dann beziehen. Darum 
						trifft man Arten dieser Gattung auch fast in jedem 
						Lebensraum an - besonders in der Nähe von Auen, sowie 
						Feldgehölzen und Waldränder mit Brombeerbewuchs. Ich 
						konnte allein auf der Wiese am Main zwischen Okriftel 
						und F-Sindlingen drei Ectemnius-Arten finden. Doch da 
							sich die Arten dieser Gattung nur sehr schwer am 
							Foto oder auch in freier Natur bestimmen lassen, 
							sind die Bestimmungen 
							Ectemnius continuus 
							(relativ sicher) und 
							
							Ectemnius cf. lituratus ein klein wenig 
							unter Vorbehalt zu sehen. Sie erbeuten meist Fliegen in 
						Stuben-
							fliegenformat aus unterschiedlichen Familien. Sie nutzen zum Nestbau beide genannten 
						Möglichkeiten - also morsches Holz und Pflanzenstängel. 
						Darin erstellen sie Liniennester, das bedeutet, die 
						einzelnen Zellen liegen hintereinander, oder, wenn 
							genügend Platz vorhanden ist auch verzweigte Nester. Bei 
							E. continuus 
						sind das meist zehn Zellen und in jede trägt sie sechs 
						bis acht gelähmte Fliegen ein.
 genannten 
						Möglichkeiten - also morsches Holz und Pflanzenstängel. 
						Darin erstellen sie Liniennester, das bedeutet, die 
						einzelnen Zellen liegen hintereinander, oder, wenn 
							genügend Platz vorhanden ist auch verzweigte Nester. Bei 
							E. continuus 
						sind das meist zehn Zellen und in jede trägt sie sechs 
						bis acht gelähmte Fliegen ein.
							*
							Die Gattung Oxybelus stellt ebenfalls Fliegenjäger dar. 
						Zu deutsch heißen sie "Fliegenspießwespen". Der Name 
						rührt daher, dass diese Grabwespen ihren Stachel nach 
						dem lähmenden Stich nicht wieder aus der Beute (in dem 
						Falle Fliegen) herausziehen, sondern die Fliege daran 
						aufgespießt zum Nest transportieren. Die verschiedenen 
							Oxybelus- Arten nisten alle in selbst gegrabenen 
						Erdnestern - wobei es eigentlich Sandnester heißen 
						müsste, da die Nester fast ausschließlich in Sandböden 
						angelegt werden. Einige Arten sind deshalb in ihrem 
						Vorkommen auf ausgesprochene Sandgebiete beschränkt, 
						während andere nicht ganz so wählerisch und auch schon 
						mal im Siedlungsbereich anzutreffen sind. Die beiden von 
						mir bisher gefundenen Arten gehören da eher zu den 
						wählerischen. Ich fand sie im Sandgebiet nahe der 
						Starbahn-West am Frankfurter Flughafen, dass sie 
						gemeinsam besiedeln. Zum einen ist das
							
							 Oxybelus argentatus, die Große 
						Fliegenspießwespe, wobei "groß" da eher relativ ist, 
						denn mit ihren maximal zehn Millimetern ist sie nur 
						innerhalb der Gattung groß. Noch größer aber ist ihre 
						Beute: Stilettfliegen. Das wird auf dem Foto links ganz 
						gut deutlich. Ich hatte 2008 die Gelegenheit, eine 
						erfolgreiche Jagd zu beobachten. Die Wespe ergriff sich 
						eine vorbei fliegende Stilettfliege, stürzte mit ihr zu 
						Boden und stach sofort zu. Ich war überrascht, wie 
						schnell das Gift diese große Beute lähmte. Dann hob sie, 
						mit der Fliege am Stachel, mühsam vom Boden ab und 
						erreichte kaum zwanzig Zentimeter Flughöhe. Auf dem Weg 
						zum Nest musste sie einige Male zwischenlanden (wobei 
						das manchmal eher an Abstürzen erinnerte). Am Nest 
						angekommen, gräbt sie den zuvor zugescharrten Eingang 
						wieder frei und ist Sekunden später darin verschwunden - 
						mit der Fliege natürlich.
Oxybelus argentatus, die Große 
						Fliegenspießwespe, wobei "groß" da eher relativ ist, 
						denn mit ihren maximal zehn Millimetern ist sie nur 
						innerhalb der Gattung groß. Noch größer aber ist ihre 
						Beute: Stilettfliegen. Das wird auf dem Foto links ganz 
						gut deutlich. Ich hatte 2008 die Gelegenheit, eine 
						erfolgreiche Jagd zu beobachten. Die Wespe ergriff sich 
						eine vorbei fliegende Stilettfliege, stürzte mit ihr zu 
						Boden und stach sofort zu. Ich war überrascht, wie 
						schnell das Gift diese große Beute lähmte. Dann hob sie, 
						mit der Fliege am Stachel, mühsam vom Boden ab und 
						erreichte kaum zwanzig Zentimeter Flughöhe. Auf dem Weg 
						zum Nest musste sie einige Male zwischenlanden (wobei 
						das manchmal eher an Abstürzen erinnerte). Am Nest 
						angekommen, gräbt sie den zuvor zugescharrten Eingang 
						wieder frei und ist Sekunden später darin verschwunden - 
						mit der Fliege natürlich. 
							
							
							 Die andere von mir gefundene Art ist 
							
							Oxybelus bipunctatus, die scheinbar keinen 
						deutschen Namen besitzt. Sie ist etwa nur halb so groß 
						wie die zuvor beschriebene Art und macht von daher auch 
						auf etwas kleinere Fliegen Jagd. Scheinbar ist sie dabei 
						auch nicht auf bestimmte Fliegengattungen spezialisiert 
						und überwältigt Beute bis
							Goldfliegengröße. Ihr Verhalten gleicht ansonsten 
						dem von O. argentatus.
Die andere von mir gefundene Art ist 
							
							Oxybelus bipunctatus, die scheinbar keinen 
						deutschen Namen besitzt. Sie ist etwa nur halb so groß 
						wie die zuvor beschriebene Art und macht von daher auch 
						auf etwas kleinere Fliegen Jagd. Scheinbar ist sie dabei 
						auch nicht auf bestimmte Fliegengattungen spezialisiert 
						und überwältigt Beute bis
							Goldfliegengröße. Ihr Verhalten gleicht ansonsten 
						dem von O. argentatus.
							*
							Ebenfalls ein unermüdlicher Fliegenjäger ist die 
						Kotwespe 
							Mellinus arvensis. Sie nistet ebenfalls in 
						selbst gegrabenen Nestern in Sandböden. Da diese 
						Nistflächen nicht sehr groß sein müssen, 
							
							 um ihren 
						Ansprüchen zu genügen, ist sie auch manchmal im 
						Siedlungsbereich anzutreffen. Als Beute für den 
						Nachwuchs dienen wohl überwiegend Fliegen aus den 
						Familien der Schmeißfliegen und Echten Fliegen. Meist 
						findet sie die auf weißen Doldenblütlern oder, noch 
						häufiger, an Kot (daher ihr Name). Manchmal kann man bei 
						Kotwespen ein ähnliches Verhalten wie beim Bienenwolf 
						beobachten. Sie presst manche überwältigten Fliegen 
						zusammen (anders als der Bienenwolf, der dazu seinen 
						Hinterleib benutzt, knetet die Kotwespe ihre Opfer mit 
						ihren Kieferzangen regelrecht durch) und quetscht so ein 
						oder zwei Tropfen Flüssigkeit aus deren Rüssel. Das ist 
						natürlich nicht wie bei den Bienen Nektar, sondern eine 
						mir in ihrer Zusammensetzung unbekannte Substanz.
um ihren 
						Ansprüchen zu genügen, ist sie auch manchmal im 
						Siedlungsbereich anzutreffen. Als Beute für den 
						Nachwuchs dienen wohl überwiegend Fliegen aus den 
						Familien der Schmeißfliegen und Echten Fliegen. Meist 
						findet sie die auf weißen Doldenblütlern oder, noch 
						häufiger, an Kot (daher ihr Name). Manchmal kann man bei 
						Kotwespen ein ähnliches Verhalten wie beim Bienenwolf 
						beobachten. Sie presst manche überwältigten Fliegen 
						zusammen (anders als der Bienenwolf, der dazu seinen 
						Hinterleib benutzt, knetet die Kotwespe ihre Opfer mit 
						ihren Kieferzangen regelrecht durch) und quetscht so ein 
						oder zwei Tropfen Flüssigkeit aus deren Rüssel. Das ist 
						natürlich nicht wie bei den Bienen Nektar, sondern eine 
						mir in ihrer Zusammensetzung unbekannte Substanz.
							*
							Eine Beute ganz anderen Kalibers, nämlich wehrhafte 
						Beute, jagt die kleine und recht seltene 
							
							 Grabwespe
							
							Miscophus bicolor, die ebenfalls nur in 
						ausgesprochenen Sandgebieten vorkommt. Für ihre 
						Nachkommen müssen es Spinnen sein. Leider konnte ich bis 
						heute nicht in Erfahrung bringen, welche Spinnenarten 
						sie fängt. Da eine Schwesterart (M. spurius) 
						Kugelspinnen als bevorzugte Beute überwältigt, könnte 
						dies auch auf die von mir gezeigte Art zutreffen
							(Nachtrag 09. Mai 2009: ich 
							fand eine Quelle, in der auch Weberknechte genannt 
							werden. Ob dies richtig ist und ob vielleicht 
							Weberknechte die einzige Beute sind, kann ich nicht 
							sagen). 
						Insgesamt gibt es über diese Grabwespe kaum 
						Informationen zu finden. Vielleicht gelingen mir 
							irgendwann einmal eigene, aussagekräftige 
							Beobachtungen.
Grabwespe
							
							Miscophus bicolor, die ebenfalls nur in 
						ausgesprochenen Sandgebieten vorkommt. Für ihre 
						Nachkommen müssen es Spinnen sein. Leider konnte ich bis 
						heute nicht in Erfahrung bringen, welche Spinnenarten 
						sie fängt. Da eine Schwesterart (M. spurius) 
						Kugelspinnen als bevorzugte Beute überwältigt, könnte 
						dies auch auf die von mir gezeigte Art zutreffen
							(Nachtrag 09. Mai 2009: ich 
							fand eine Quelle, in der auch Weberknechte genannt 
							werden. Ob dies richtig ist und ob vielleicht 
							Weberknechte die einzige Beute sind, kann ich nicht 
							sagen). 
						Insgesamt gibt es über diese Grabwespe kaum 
						Informationen zu finden. Vielleicht gelingen mir 
							irgendwann einmal eigene, aussagekräftige 
							Beobachtungen.
							*
							
							
							 
							
							
							 Viel leichter haben es da die 
							kleinen Silbermundwespen der Gattung Lestica - wie 
							
							Lestica clypeata. 
							Sie verproviantieren ihren Nachwuchs mit 
							Kleinschmetterlingen. Auch zu diesen Arten habe ich 
						nur mangelhafte Informationen.
							Lestica clypeata 
							nistet wohl anders als die anderen Lestica-Arten 
							nicht im Boden, sondern in kleinen Hohlräumen in Holz 
							(z.B. Käferfraßgänge).
Viel leichter haben es da die 
							kleinen Silbermundwespen der Gattung Lestica - wie 
							
							Lestica clypeata. 
							Sie verproviantieren ihren Nachwuchs mit 
							Kleinschmetterlingen. Auch zu diesen Arten habe ich 
						nur mangelhafte Informationen.
							Lestica clypeata 
							nistet wohl anders als die anderen Lestica-Arten 
							nicht im Boden, sondern in kleinen Hohlräumen in Holz 
							(z.B. Käferfraßgänge).
							 
							*
							Zum Schluss nun noch drei 
							Langstiel-Grabwespen, diese gehören 
						ebenfalls zu den Grabwespen. Sie unterscheiden sich von 
						den vorangegangenen Arten im Körperbau sehr deutlich und 
						ähneln eher den Schlupfwespen. Sie sind fast ausnahmslos 
						schwarz gefärbt, besitzen einen gestielten, mehr oder 
						weniger roten Hinterleib und einige haben einen silbrig 
						glänzenden Thorax. Ihr Vorkommen beschränkt sich meist 
						auf offene, sandige, selten auch lehmige (nur wenige 
						Arten) Gebiete. Sie sind zu meinem Leidwesen meist sehr 
						schwer zu fotografieren, da sie fast den ganzen Tag in 
						hektischer Bewegung sind und kaum einmal für fünf 
						Sekunden stillhalten.
							Die häufigste und wohl auch größte (Weibchen bis 24mm) 
						heimische Sandwespe ist 
							Ammophila 
							
							
							 sabulosa, die Gemeine Sandwespe. 
						Sie gräbt ihre Nester, die immer nur eine Brutkammer 
						beherbergen, in leicht verfestigten Sandböden und 
						verschließt sie sorgfältig mit einem Steinchen oder 
						Sandbrocken, darüber scharrt sie dann Sand - so ist das 
						Nest so gut wie unsichtbar. Erst jetzt macht sie sich 
						auf die Jagd. Ihr Ziel sind Raupen, insbesondere von 
						Eulenfaltern. Diese, oftmals sie in Körpergröße und 
						Masse übertreffende Beute wird dann zu Fuß, oft über 
						viele Meter, zum Nest geschleppt. Wird dort abgelegt und 
						die Wespe legt den Nesteingang frei. Dann schlüpft sie 
						vorwärts in das Loch, dreht sich darin um 180 Grad und 
						kommt soweit wieder heraus, bis sie die gelähmte Raupe 
						packen und so ins Nest zerren kann. Ist die verstaut, 
						wird der Eingang wieder wie beschrieben verschlossen. 
						Pro Nest benötigt sie, je nach Größe der Raupe, nur ein 
						bis zwei Beutetiere.
sabulosa, die Gemeine Sandwespe. 
						Sie gräbt ihre Nester, die immer nur eine Brutkammer 
						beherbergen, in leicht verfestigten Sandböden und 
						verschließt sie sorgfältig mit einem Steinchen oder 
						Sandbrocken, darüber scharrt sie dann Sand - so ist das 
						Nest so gut wie unsichtbar. Erst jetzt macht sie sich 
						auf die Jagd. Ihr Ziel sind Raupen, insbesondere von 
						Eulenfaltern. Diese, oftmals sie in Körpergröße und 
						Masse übertreffende Beute wird dann zu Fuß, oft über 
						viele Meter, zum Nest geschleppt. Wird dort abgelegt und 
						die Wespe legt den Nesteingang frei. Dann schlüpft sie 
						vorwärts in das Loch, dreht sich darin um 180 Grad und 
						kommt soweit wieder heraus, bis sie die gelähmte Raupe 
						packen und so ins Nest zerren kann. Ist die verstaut, 
						wird der Eingang wieder wie beschrieben verschlossen. 
						Pro Nest benötigt sie, je nach Größe der Raupe, nur ein 
						bis zwei Beutetiere.
							*
							
							
							 Die Feldsandwespe 
							
							Ammophila campetris ist quasi die kleine 
						Schwester zur vorangegangenen Art. Sie wird nur bis 17mm 
						(Weibchen) groß. Sie kommt in den fast gleichen Biotopen 
						vor, ist aber anspruchsvoller und wohl dadurch auch 
						deutlich seltener. Die Nistweise ist weitgehend gleich, 
						doch die Beute eine gänzlich andere. Als einzige aus der 
						Gattung Ammophila macht sie nicht auf Raupen, sondern 
						auf Blattwespenlarven Jagd. Diese werden im Flug zum 
						Nest transportiert.
Die Feldsandwespe 
							
							Ammophila campetris ist quasi die kleine 
						Schwester zur vorangegangenen Art. Sie wird nur bis 17mm 
						(Weibchen) groß. Sie kommt in den fast gleichen Biotopen 
						vor, ist aber anspruchsvoller und wohl dadurch auch 
						deutlich seltener. Die Nistweise ist weitgehend gleich, 
						doch die Beute eine gänzlich andere. Als einzige aus der 
						Gattung Ammophila macht sie nicht auf Raupen, sondern 
						auf Blattwespenlarven Jagd. Diese werden im Flug zum 
						Nest transportiert.
							*
							Der Fund der Heuschreckensandwespe 
							Sphex funerarius hier bei Hattersheim hat 
						mich besonders gefreut. Diese seltene, große (bis 23mm) 
						Art kommt nur in klimatisch besonders 
							
							 begünstigen, 
						warmen Gebieten vor und besiedelt dort vegetationsarme, 
						sandige oder auch lehmige Gebiete. Etwa in den 60er 
						Jahren des vorigen Jahrhunderts verschwand die Art 
						scheinbar vollständig aus Deutschland und galt bis in 
						die neunziger Jahre als verschollen. Dann tauchte sie 
						plötzlich vereinzelt im Rhein-Main-Gebiet wieder auf und 
						verbreitet sich nun offensichtlich wieder entlang des 
						Oberrheingrabens - zumindest weiß ich von belegten 
						Funden aus dem Karlsruher Raum. Ihre Nester weichen 
						etwas von denen der Gattung Ammophila ab. Sie gräbt zwar 
						ebenfalls einen schräg in die Tiefe führenden Gang in 
						den Sandboden, doch endet der nicht in einer einzelnen 
						Brutkammer. Stattdessen zweigen von diesem etwa fünfzehn 
						Zentimeter langen Gang bis zu vier horizontale 
						Nestkammern ab. Wie ihr deutscher Name verrät, ist sie 
						auf Heuschrecken, genauer Langfühlerschrecken 
						spezialisiert. Pro Kammer, also pro Larve benötigt sie 
						bis zu vier Heuschrecken.
begünstigen, 
						warmen Gebieten vor und besiedelt dort vegetationsarme, 
						sandige oder auch lehmige Gebiete. Etwa in den 60er 
						Jahren des vorigen Jahrhunderts verschwand die Art 
						scheinbar vollständig aus Deutschland und galt bis in 
						die neunziger Jahre als verschollen. Dann tauchte sie 
						plötzlich vereinzelt im Rhein-Main-Gebiet wieder auf und 
						verbreitet sich nun offensichtlich wieder entlang des 
						Oberrheingrabens - zumindest weiß ich von belegten 
						Funden aus dem Karlsruher Raum. Ihre Nester weichen 
						etwas von denen der Gattung Ammophila ab. Sie gräbt zwar 
						ebenfalls einen schräg in die Tiefe führenden Gang in 
						den Sandboden, doch endet der nicht in einer einzelnen 
						Brutkammer. Stattdessen zweigen von diesem etwa fünfzehn 
						Zentimeter langen Gang bis zu vier horizontale 
						Nestkammern ab. Wie ihr deutscher Name verrät, ist sie 
						auf Heuschrecken, genauer Langfühlerschrecken 
						spezialisiert. Pro Kammer, also pro Larve benötigt sie 
						bis zu vier Heuschrecken.
							*
							Ich hoffe, diese bescheidene Auswahl konnte Ihnen einen 
						kleinen Einblick in die Lebensweisen der Grabwespen 
						verschaffen. Da ich davon ausgehe, in den nächsten 
						Jahren noch weitere Gattungen und Arten fotografieren zu können, 
						gelingt es mir mit der Zeit sicherlich, auch einen noch 
						deutlicheren Überblick über die Vielfalt der 
						Grabwespenfamilie präsentieren zu können.