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Osmia cornuta / Gehörnte Mauerbiene §

Quellenangaben

Familie: Megachilidae ("Blattschneiderbienenartige")
Hautflügler - Hymenoptera

Größe:

♂ etwa 10-13mm / ♀ etwa 10-15mm

Besondere Merkmale:

Weibchen: Thorax und Kopf schwarz, Hinterleib rot bis rotbraun behaart, unterhalb der Fühler zwei "Hörner"; Männchen Thorax schwarz überwiegend schwarz mit helleren Haaren auf dem Rücken, Hinterleib rot bis rotbraun behaart, Kopf mit weißen Haarbüschel.

Wo zu finden:

Überwiegend im Siedlungsbereich; nach Norden zu seltener werdend oder fehlend.

Wann zu finden:

Etwa von März bis Ende Mai.

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Fundort: ♂ / ♂ / ♀ / Am "Bienenhotel"
vor dem Fenster / Hattersheim
Datum: 24. März 2010

Lebensweise:

Die Gehörnte Mauerbiene ist auf der einen Seite eine wärmeliebende Art, doch gehört sie mit zu den ersten Wildbienen, die man im Frühjahr finden kann. Wärmeliebend bezieht sich in diesem Falle auf Gegenden mit milden Wintern und warmen Frühjahrstemperaturen. Sie siedelt oft im Siedlungsbereich des Menschen (in Städten ist es meist wärmer als im Umland) und ist nicht auf eine Pflanzenart als Nektarquelle angewiesen - wenig bekannt dürfte sein, dass diese Art auch Kakteenblüten besucht. Das macht sie zu einer erfolgreichen Besiedlerin von Gärten.

Als Nistplatz dienen längliche Hohlräume wie Bohrlöcher, Käferfraßgänge, hohle Pflanzenstängel, usw. Sie nimmt auch gerne Nisthilfen in Form von Bambusröhrchen an. Dies ist bei mir vor dem Fenster erfolgreich geglückt. Die Röhrchen hingen noch keine Woche, da fanden sich schon die ersten männlichen Tiere ein und warteten auf die etwas später schlüpfenden Weibchen. Die Flugzeit dieser hübschen Biene erstreckt sich von etwa März bis Juni.

Die Gehörnte Mauerbiene gehört zu den Bauchsammlerbienen. Das heißt, sie tragen den gesammelten Pollen nicht in "Höschen" an den Hinterbeinen ins Nest, sondern in einer speziellen Sammelbürste am Bauch.
Weibchen und Männchen dieser Art unterscheiden sich nicht nur durch unterschiedliche Körpergrößen - Weibchen sind deutlich größer - auch haben nur die Weibchen die für die Art namens gebenden "Hörner". Ähnlich in Aussehen und Verhalten ist Osmia bicornis, auch die Weibchen dieser Art haben solche "Hörner" am Kopf.
Man kann sie mit etwas Übung aber Auseinander halten.
Männchen von O. cornuta haben schwarz behaarte Brustseiten und die ersten Hinterleibsringe mehr oder weniger leuchtend rot behaart. Die Brustseiten der Männchen von O. bicornis sind dagegen braun oder braunrot behaart - ebenso die ersten Hinterleibsringe. Der Weiße Haarbüschel auf der Stirn und zwischen den Augen ist bei O. bicornis Männchen (die Weibchen beider Arten haben den nicht) meiner Ansicht nach etwas stärker ausgeprägt.
Bei den Weibchen von O. cornuta ist die ganze Brust schwarz und der Hinterleib rot behaart. Bei denen von O. bicornis dagegen ist die Brust seitlich und oben braun behaart und der Hinterleib oben braunrot sowie die letzten Hinterleibsringe unten schwarz behaart.
Nahrung: Imago: Nektar Larven: Pollen und Nektar
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:

Ende März 2008 fand sich auch ein Schmarotzer bei der kleinen Kolonie ein: Cacoxenus indagator / Taufliege, ein Futterparasit.

Sehr kritisch sehe ich die mittlerweile etablierte kommerzielle Massenzucht von Osmia cornuta (oder auch von Erdhummeln). Auf diese Weise werden heimische "Regionalrassen" dieser Arten verdrängt. Zudem kommt es häufig vor, dass diese kommerziell vermarkteten Tiere Überträger von Krankheiten sind.