Lebensweise:
Der Südliche Blaupfeil ist in Deutschland in vielen
Regionen, besonders nördlich der Mittelgebirge, eher
vereinzelt bis selten anzutreffen. Er ist sehr
wärmebedürftig und stammt ursprünglich aus dem
Mittelmeerraum. Das ist auch erkennbar an den Larven,
die bei zu kühlen, frostigen Temperaturen nicht
überleben können. Am ehesten trifft man diese Art in
Kies- oder Sandgruben mit kleinen Rinnsalen, Tümpeln an,
oder auch kleinen, langsam fließenden sandigen Bächen. Mir
begegnete diese Art bisher nur ein einziges Mal. Es handelt sich
dabei um das Männchen auf dem Foto. Es sonnte sich auf einem von
dichten Gebüschen gesäumten Feldweg zwischen Hattersheim und
Weilbach (nahe "Kastengrund").
Der südliche
Blaupfeil ist wie die meisten Segellibellen ein Ansitzjäger.
Anders als z.B. die Libellula-Arten bevorzugt er dazu aber eher
kleine Erhebungen am Boden statt erhöhter Warten wie z.B.
Pflanzenstängel.
Die Paarung beginnt im Flug mit
dem sogenannten "Paarungstandem", bei dem das
Männchen das Weibchen mit seinen Hinterleibszangen
hinter dem Kopf packt, und wird am Boden vollendet.
Nach wenigen Minuten löst sich das "Tandem". Das
Männchen begleitet danach offenbar "sein" Weibchen zur
Eiablage und verteidigt es gegen Konkurrenten. Die Eier
werden mit wippenden Bewegungen dicht über der
Wasseroberfläche abgeworfen.
Orthetrum brunneum
gilt in Deutschland als gefährdet und fliegt in
den Wärmemonaten Juni bis August.
Nahrung: Imago: Fluginsekten Larven: Wasserinsekten, Mückenlarven,
Krebstierchen, Kaulquappen.
Gefährdung und Schutz: "Gefährdet" - RL 3 / Steht, wie
alle heimischen Libellenarten unter Artenschutz (BArtSchV).
Anmerkungen:
Die Art könnte was ihre Ausbreitung in Deutschland betrifft von
der Klimaerwärmung profitieren.