Lebensweise:
Sozial, staatenbildend. Papiernester in Baumhöhlen, auch in Dachstühlen,
Scheunen, Rollladenkästen). Die überwinternden (oft unter loser
Borke - siehe Fotos unten) Jungköniginnen
beginnen etwa ab Ende April / Anfang Mai mit dem Nestbau - dem
Grundstein für einen neuen Staat. Wie bei allen sozial lebenden
Hautflüglern verlässt die Königin nach dem Schlupf der ersten
Arbeiterinnen nicht mehr das Nest, sondern widmet sich nun ganz
dem Eierlegen. Von nun an sorgen die Arbeiterinnen für den
Weiterbau am Nest und die Versorgung der Brut - und natürlich
ihrer Stockmutter. Um genügend Nahrung für die heranwachsenden
Larven herbei zu schaffen, sind die Arbeiterinnen unermüdlich
auf der Jagd, sogar nachts. Das Beutespektrum umfasst nahezu
alle größeren Insekten - auch andere Wespen und insbesondere
Honigbienen. Meist wird jedoch nur das Bruststück der Beute
zurück ins Nest gebracht und verwertet. Die übrigen Teile
bleiben zurück am "Tatort" und sind willkommene Nahrung für
Ameisen.
Nahrung: Imago: Pflanzen- und Baumsäfte,
Nektar
Larven: Insekten aus den verschiedensten Familien
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Es geistern
ja seit Jahrzehnten wahre Horrorgeschichten über Hornissen durch
die Köpfe der Menschheit. Sie seien sehr angriffslustig,
aggressiv, greifen immer in Massen an und schon fünf Stiche
können einen Menschen töten - das ist nur einer der vielen
Irrglauben, die ich einmal las. Damit muss einfach mal Schluss
sein! Hornissen sind außerhalb ihres Nestbereichs (etwa ein
Umkreis von fünf Metern um das Nest) geradezu friedfertige
Tiere, werden niemals "lästig" und um einen gesunden,
erwachsenen Menschen zu töten, sind schon eher Massenstiche von
mehreren hundert Individuen (das gilt auch für alle übrigen
Wespen- und Bienenarten) nötig. Als Ausnahme davon natürlich
Allergiker, Säuglinge oder, wenn Stiche im Hals- oder
Rachenbereich erfolgen - dann kann die einsetzende Schwellung
zur Erstickung führen. Das Gift der Hornisse ist nicht stärker
als das der anderen Wespenarten oder der Honigbiene, nur meist
schmerzhafter. Das liegt aber einzig daran, dass der Stachel
einer Hornisse länger ist und somit in tiefere Hautschichten
eindringen kann.
Siehe auch
Vespa velutina.