Lebensweise:
Vespa velutina baut ihre bis
zu 60cm Durchmesser großen Papiernester meist in luftiger Höhe
in Bäumen, manchmal auch in offenen Dachböden. Es werden
Volksstärken von 4000 bis 10000 Tieren erreicht. Die
Arbeiterinnen sind noch wendigere Flugkünstler als die der
heimischen Vespa crabro ("Hornisse"). Auf dem Speiseplan
für die Nachkommen stehen Fliegen, Heuschrecken, Käfer, andere
größere Hautflügler (darunter auch Honigbienen). Für sich selbst
wird kohlenhydratreiche Nahrung gesucht. Das ist in erster Linie
Nektar (dabei werden auch Blüten bestäubt), überreifes Obst,
Baumsäfte und Honigtau. Im Grunde ist die Lebensweise unserer
heimischen Hornisse sehr ähnlich.
Die Jungköniginnen überwintern an
geschützten Orten.
Nahrung: Imago: Nektar, Honigtau, überreifes
Obst, Baumsäfte Larven: Insekten
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
In Frankreich
gilt die Unterart Vespa velutina ssp. nigrithorax
mittlerweile als eingebürgert. Sie wurde 2004 erstmals in
Bordeaux festgestellt, bis 2009 breitete sie sich in weiten
Teilen Frankreichs aus. In Deutschland 2014 erstmals in
Rheinland-Pfalz nachgewiesen, scheint es im Raum Karlsruhe seit
2016 eine kleine Population zu geben.
Über diese vergleichsweise
friedfertige Unterart wurden und werden insbesondere von Imkern
die schlimmsten Märchen verbreitet. Sie sei übermäßig aggressiv
gegenüber Menschen und vernichte in wenigen Stunden ganze
Honigbienenvölker. Nichts davon konnte bislang in Frankreich
oder Deutschland beobachtet werden. Die Unterart ist etwa
genauso friedfertig wie unsere heimische Hornisse und die paar
Honigbienen, die von den geschickten Jägerinnen erbeutet werden,
können ein gesundes Honigbienenvolk nicht schädigen. Auch
konnten keine negativen Auswirkungen auf die heimische
Insektenfauna festgestellt werden. Im Gegensatz dazu schädigen
die in Mitteleuropa teils massenhaft gehaltenen, gezüchteten
westlichen Honigbienen nachweislich die heimischen
Wildbienenpopulationen (siehe auch Artikel
Nahrungskonkurrenz)!
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