Lebensweise:
Diese Fliege ist meist dort zu finden,
wo es Kothaufen (insbesondere auch vom Menschen) gibt. Die
Fliegen werden davon wie magisch angezogen. Verständlich, sind
die doch beste Lebensgrundlage für ihre Nachkommen, die sich von
sich zersetzendem, organischem Material ernähren. Die Maden
leben ab dem zweiten Entwicklungsstadium aber auch räuberisch
und fressen bei Gelegenheit andere Maden (sei es von Artgenossen
oder Artfremden). Massenauftreten von Muscina stabulans in
Treppenhäusern von Mehrfamilienhäusern oder anderen
wohnungsnahen Orten ist
häufig
auch ein Zeichen für Vernachlässigung einer Wohnung oder/und
auch deren Bewohner.
Diese Fliegenart spielt
(neben anderen Arten) in der modernen Forensik, genauer im
Fachbereich Entomologische Forensik eine wichtige Rolle bei der
Bestimmung des Todeszeitpunktes einer aufgefundenen Leiche. Sie
wird regelmäßig auf und in verwesenden Leichen gefunden. Wobei
M. stabulans-Maden zwar das faulende Fleisch fressen, doch
wurden die "Fliegeneltern" nicht vom Leichengeruch sondern vom
Geruch nach Kot angelockt. Die Maden brauchen bei
Zimmertemperatur etwa zwei Wochen bis zur Verpuppung. (Danke an
Friedrich J. für diese Information!).
Nahrung: Imago: Kot, faulende Früchte, Baumsäfte,
etc. Larven: In Zersetzung übergegangenes,
organisches Material
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Muscina-Arten lassen sich häufig nur an kleinsten Details
unterscheiden. Ähnlich, aber mit eher graublau gefärbtem
Hinterleib und schwarzen Beinen ist
Muscina prolapsa. Auswahl weiterer Arten:
Muscina
levida mit schwarzen Beine, schwarzem dritten Fühlerglied
und ± gerader Flügelader M1;
Muscina
pascuorum ist deutlich größer, hat schwarze Beine und
die Flügelader M1 ist stark gebogen. Es gibt in D noch
eine weitere, seltene Art: Muscina angustifrons mit
gelblichen Tibien, schwarzen Schenkeln und Fühlern und
gelblicher Schildchenspitze.
Auch die verwandte Art
Musca autumnalis wird
als "Stallfliege" bezeichnet und verdient diesen Namen
Dank ihrer Lebensweise auch eher.