Lebensweise:
Die
Mannazikade könnte man fast als Charakterart des südlichen
Europas bezeichnen. Die Art lebt in xerothermophil geprägten
Biotopen mit reichlich Baumbeständen. Von etwa Juni bis August
kommen die frisch geschlüpften Imagines aus ihren Puppenwiegen
im Boden und erklimmen Bäume und Sträucher. Dort sind sie mit
ihrer Färbung auf Stämmen und Ästen hervorragend getarnt und
schwer zu finden. Die Männchen fangen dort schon nach wenigen
Stunden an zu "singen". Der Gesang ist ein sehr lautes, nahezu
bis einen halben Kilometer weit hörbares Knarrgeräusch das etwas
quäkendes, laubfroschartiges an sich hat. Der Gesang dient
einzig dem Anlocken von Weibchen. Fühlt sich ein Weibchen vom
Gesang eines Männchens angezogen, setzt es sich daneben. Nun
beginnt eine fast zärtlich zu nennende Balz, bei der das
Männchen das Weibchen mit den Vorderbeinen fast "streichelt".
Ist das Weibchen in Stimmung, erfolgt die Paarung.
Bei einer
Lebenserwartung von drei bis fünf Wochen kommt es zu mehreren
Paarungen. Die Weibchen stechen zur Eiablage die Rinde dickerer
Äste und Stämme verschiedener Laubgehölze (gerne die Mannaesche
- Fraxinus ornus) an und
legen die Eier darunter ab. Die Larven schlüpfen im Sommer und
Herbst und lassen sich zu Boden fallen. Dort graben sie sich in
den Boden und saugen an Wurzeln. Die Entwicklung zum Imago
dauert drei bis fünf Jahre.
Nahrung: Imago: Pflanzensäfte verschiedener
Laubgehölze
Larven: an Wurzeln saugend
Gefährdung und Schutz: Nicht in Deutschland (nur selten
mal ein Exemplar eingeflogen im Süden)
Anmerkungen:
Es gibt noch andere mediterran
verbreitete Singzikaden. Auch in Deutschland gibt es
Singzikaden, allerdings nur in sehr warmen Regionen und aus
einer anderen Gattung: Cicadetta, davon 3 Arten,
darunter
Cicadetta montana.