Lebensweise:
Die
Garten-Wollbiene, oder auch Große Wollbiene genannt, wurde vom
Kuratorium "Wildbiene des Jahres" (zusammengesetzt aus
Vertretern der Universität Ulm, des Stuttgarter
Naturkundemuseums, des AK Wildbienen-Kataster, der Universität
Osnabrück und des Nabu Baden-Württemberg) zur Wildbiene des
Jahres 2014 gekürt. Betitelt wurde die Art mit dem Slogan
"Platzhirsch im Blumenbeet". Das beschreibt treffend das
Verhalten der Männchen, die an den Nahrungspflanzen der Weibchen
kleine Reviere besetzen und diese energisch gegen fremde Arten
oder auch Männchen der eigenen Art verteidigen. Solche
Eindringlinge werden sofort attackirt, dabei setzen die Männchen
ihre Dornen am Hinterleib rücksichtslos ein und können solch
schwere Verletzungen beim Gegner verursachen dass dieser stirbt.
Als Nahrungspflanzen, also Pflanzen, die den Nektar und Pollen
für die Brut bieten, dienen vor allem Lippenblütler (Lamiaceae),
Schmetterlingsblütler (Fabaceae) und seltener Braunwurzgewächse
(Scrophulariaceae). Sehr wichtig ist auch das Vorhandensein von
"wolligen" Pflanzen, also Pflanzen mit wolligen Stängeln und
Blättern, bevorzugt werden z.B. Deutscher Ziest (Stachys
germanica) und Woll-Ziest (Stachys byzantina - eine
beliebte Gartenpflanze). Die Weibchen schaben mit ihren
Mandibeln diese Wolle ab und fertigen daraus die Brutzellen.
Diese werden in Erdlöchern, Mauerfugen und ähnlichen Hohlräumen
angelegt.
Anthidium
manicatum ist in Deutschland weit verbreitet, nur in den
nördlichen Bundesländern (Niedersachsen, Schleswig-Holstein,
Mecklenburg-Vorpommern) ist die Art selten oder fehlt gänzlich.
In den Regionen, in denen diese hübsche Bienenart vorkommt, ist
sie leicht im Garten anzusiedeln. Es braucht Nahrungspflanzen in
Form von Wildblumen aus den Familien Lamiaceae (z.B.
Taubnesseln, Salbei, Ziest (wichtig: Deutscher- und Woll-Ziest
liefern auch gleich die wichtige Pflanzenwolle) und Fabaceae wie
Hornklee, Kronwicke, Duftwicke. Wenn die Art dann noch
Nistplätze in Form von Hohlräumen findet, wird sie sich
sicherlich im Garten wohlfühlen.
Nahrung: Imago: Pollen und Nektar
Larven: Pollen und Nektar
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Anthidium manicatum ist
etwas größer als die
Felsspalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum),
sieht ihr aber ansonsten recht ähnlich.