Lebensweise:
Der zur Unterklasse der Milben, und
somit im weiteren Sinne zu den Spinnentieren zählende Gemeine
Holzbock, gemeinhin einfach als Zecke bezeichnet, ist sicherlich
jedem bekannt. Insbesondere Hundebesitzer und allgemein
Menschen, die sich gerne und oft in der Natur aufhalten, haben
mit ihm schon meist unangenehme Bekanntschaft gemacht. Ixodes
ricinus benötigt eine gewisse Luftfeuchtigkeit für sein
Dasein. Von daher findet man ihn eher in Wäldern und auf nicht
zu trockenen Wiesen. In kargen, trockenwarmen Sandgebieten
dagegen ist die Art seltener.
Der Bedarf an Luftfeuchtigkeit
führt neben anderen Faktoren auch dazu, dass Zecken selten höher
als einen Meter über dem Boden angetroffen werden. Ein anderer
Faktor wäre zum Beispiel, dass potentielle Wirte selten viel
größer als 1-2m sind. Das sich Zecken also von Bäumen auf Wirte
fallen lassen, ist eher ein schauriges Märchen. Vielmehr lauern
sie in der Krautschicht und krallen sich blitzschnell an
vorbeistreifenden Tieren oder eben dem Menschen fest. Die
typische Lauerstellung sieht man auf dem Foto oben. Wobei das
Ausbreiten der Vorderbeine erst erfolgt, wenn sie mit ihrem
"Haller’schen Organ" (das sich in den Vorderbeinen befindet)
einen potentiellen Wirt riechen. Zecken sind blind und völlig
auf dieses mit Chemosensoren besetztem Organ angewiesen. Damit
"riechen" sie z.B. Kohlendioxid das die Wirte ausatmen,
bestimmte Stoffe im Schweiß und andere Verbindungen.
Der Gemeine Holzbock benötigt in
seinem 2-3jährigem Leben drei Blutmahlzeiten - eine für jedes
Entwicklungsstadium. Die aus dem Ei am Boden geschlüpfte Larve
sucht sich meist einen sehr kleinen Wirt, z.B. eine Maus. Nach
der Mahlzeit fällt sie ab und kann sich häuten und entwickelt
sich zur Nymphe. Diese ähnelt schon dem Imago, ist aber immer
noch sehr klein. Um sich weiter entwickeln zu können, muss sie
nun wieder einen Wirt finden. Erst nach einer erneuten
Blutmahlzeit kann sie sich wieder häuten und zum fertigen und
geschlechtsreifen Tier heranwachsen. Die Imagines benötigen nun
wiederum ein Blutmahl, die Weibchen zur Reifung der Ei-, die
Männchen für die Samenzellen. Die Männchen sterben meist direkt
nach der Paarung, die Weibchen nach der Eiablage.
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt