Lebensweise:
Bostrichus capucinus ist in
Deutschland weit verbreitet aber selten. Im Norden fehlt die
Wärme liebende Art allerdings in vielen Landesteilen. Es werden
lichte Wälder, Weinberge und seltener auch alte Streuobstwiesen
besiedelt. Der Karminrote Kapuzinerkäfer benötigt frisch
abgestorbenes Holz für seine Ernährung und die Nachkommen. In
Deutschland werden Eichen und Weinreben bevorzugt.
Auf geeigneten Bruthölzern können diese Käfer gesellig auftreten
(z.B. nach einem Sturm auf Windwurfflächen). Die Männchen führen
untereinander Kämpfe um die besten Plätze und um Weibchen (oft
nur Kommentkämpfe). Die Paarung folgt einem Ritual. Die Männchen
Bostrichus capucinus betrillern die Flügeldecken eines
paarungsbereites mit den Vorderbeinen. Ist das Weibchen bereit,
bleibt es ruhig stehen. Das Männchen dreht sich nun um 180°, so
dass die beeiden Partner Hinterleib an Hinterleib stehen und die
Kopulation beginnt.
Nach der Verpaarung suchen die Weibchen auf den Bruthölzern
geeignete Stellen für die Eiablage, das sind meist stark
besonnte Partien. Dies sind meist Risse und Spalten im Holz. Die
Larven bohren dann weitläufige Gänge ins Holz, die Entwicklung
kann mehrere Jahre dauern.
Larven und Imagines beherbergen in
zwei
Mycetomen beidseits des Darms symbiontische Mikroorganismen, mit
deren Hilfe sie die Zellulose der Hölzer verwerten können.
Nahrung: Imago: Frisches, hartes Totholz Larven: Frisches, hartes Totholz
Gefährdung und Schutz: Gefährdet (RL 3) / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Leider konnte ich den Karminroten
Kapuzinerkäfer noch nicht in Deutschland finden - daher die
Fotos eines Exemplars von einer Kykladeninsel.