Lebensweise:
Man begegnet Osmia bicolor am ehesten auf
trockenwarmen Hängen mit niedriger Vegetation. Ab etwa März ist die
Art aktiv. Die Weibchen suchen dann nach leeren Schneckenhäusern.
Sie dürfen nicht zu groß aber auch nicht zu klein sein. So werden
Häuser von Weinbergschnecken wegen ihrer Größe eher nicht
angenommen. Passend sind meist Häuser von Schnirkelschnecken. Findet
ein Weibchen nun ein passendes Schneckenhaus, wird es zunächst genau
untersucht und dabei auch geprüft, ob es bewegt werden kann. Passt
alles, zerkaut das Weibchen Blattstückchen, vermischt diese mit
Speichel und stellt so eine Art Pflanzenzement. Diesen trägt sie nun
fleckchenweise auf die Oberfläche des Schneckenhauses auf bis das
ganze etwas gesprenkelt erscheint. Nun mach sie sich daran, Pollen
und Nektar in das Schneckenhaus einzutragen, er wird im gewundenen
Gang so weit hinten abgelegt, wie die Biene hineinkriechen kann.
Dabei ist sie bei der Blütenauswahl nicht wählerisch, sammelt also
Pollen und Nektar an verschiedenen Pflanzenarten (polylektisch).
Hat sie genügend Futtervorrat
eingetragen, legt sie ein Ei darauf ab. Nun wird eine Trennwand aus
Pflanzenzement eingezogen. Die Zweifarbige Schneckenhausbiene
beginnt nun, kleine Steinchen zu sammeln und damit den Gang im
Schneckenhaus vor der Trennwand aufzufüllen. Das können über 100
Steinchen werden. Ist das geschafft, wird der Eingang wiederum mit
einer Wand aus Pflanzenzement endgültig verschlossen. Jetzt kommt
ein Kraftakt für diese nur 8-10mm große Biene. Sie dreht das
Schneckenhaus so, dass die Mündung flach auf der Erde aufliegt. Hat
sie dies geschafft, wird oft noch etwas Pflanzenzement auf die
Oberfläche des Häuschens aufgebracht bis schließlich der letzte Akt
des Nestbaues erfolgt. Dazu sucht die Biene nach trockenen
Grashalmen, Holzstückchen oder auch Kiefernnadeln. Diese sammelt sie
und türmt sie als kleines Häufchen über dem Schneckenhaus auf. Drei
Tage dauert so die Erstellung eines einzigen Nests! In ihrem kurzen
Leben kann ein Weibchen deshalb auch nur 5-8 Nester erstellen.
Nahrung: Imago: Nektar
Larven: Pollen und Nektar
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Wildbiene des Jahres 2013.