Lebensweise:
Diese kleine (6-8mm) Biene gehört, wie an der
gelbbraunen Bauchbürste zu erkennen, zu den
Bauchsammlerbienen (Megachilidae). Sie ist meist häufig, auch in
Gärten.
Ihre Nester baut sie bevorzugt in hohle
Pflanzenstängel (z.B. Brombeerranken), nimmt aber auch
künstliche Nisthilfen in Anspruch. Anders als die
Osmia-Arten trennt
Heriades die einzelnen Brutkammern nicht durch eine
Lehmwand sondern mit Harz - damit wird das fertige Nest
auch verschlossen.
Für den Polleneintrag werden ausschließlich
Korbblüter
(Asteraceae) angeflogen. Flugzeit ist etwa von Juni bis
September.
Sie können dieser Art helfen, indem sie in ihrem Garten
markhaltige Pflanzenstängel (insbesondere Holunder, aber
auch von Disteln, Brombeere oder Königskerze) entweder
senkrecht oder leicht schräg in die Erde stecken. Am
besten an einem sonnigen aber dennoch geschützten Platz.
Sie müssen die Stängel nur an der Spitze mit einer
Gartenschere abschneiden, da sich diese kleinen Bienen
nicht nur die Stängelwände beißen können. Eine noch
größere Hilfe wäre es, wenn solche Pflanzen nicht zu
intensiv von uns Menschen selbst in der freien Natur
"gepflegt" würden. Und wenn sie schon beschnitten werden
müssen, sollte man den Schnitt nicht entsorgen, sondern
dort aufschichten und liegen lassen. Solches Totholz ist
eine Kinderstube nicht nur für viele Bienenarten,
sondern auch für unzählige andere Insekten.
Nahrung: Imago: Nektar
Larven: Pollen und Nektar von
Asteraceae
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Die ähnlichen Arten aus der Gattung Chelostoma sind
meist etwas schmaler gebaut.
2017 wurde mit Heriades rubicola (Stängel Löcherbiene)
in Berlin eine dritte Heriades-Art nachgewiesen (C.
Saure & F. Wagner: Heriades
rubicola Pérez 1890,
eine für Deutschland neue Bienenart (Hymenoptera: Apiformes).
In: Eucera.
Nr. 12,
2018, S. 3–7).