Lebensweise:
Die Gemeine
Stechfliege, wie ich sie lieber als "Wadenstecher" nenne, ist in
Deutschland und auch in vielen anderen Ländern der Welt weit
verbreitet. Bei uns ist sie insbesondere im Spätsommer und
Herbst recht häufig - dann ist die Lebenserwartung der Fliegen
am Höchsten. Das liegt an den Temperaturen. Bei um die 20°C
beträgt die Lebenserwartung bei etwa sechs bis 10 Wochen, bei
Temperaturen über 34°C nur noch bei etwa 3 Tagen. Allerdings
sind hohe Temperaturen für die Larven kein Problem, sie
entwickeln sich bei über 30°C binnen 10 Tagen zur Fliege, bei
20°C bis 25°C benötigen sie dazu drei bis vier Wochen. Pro Jahr
gibt es mehrere Generationen. Das Überwinterungsstadium kann
sowohl das Ei, die Larve oder Puppe sein.
Die Weibchen legen, sofern sie Blutmahlzeiten genießen konnten,
600-800 Eier (aufgeteilt in mehrere Gelege) an Kuhfladen,
Pferdeäpfeln oder in Misthaufen ab. Ohne ausreichende
Blutmahlzeiten sinkt die Zahl der gelegten Eier rapide ab.
Als Nahrung dienen sowohl den Weibchen als auch den Männchen
Blut von Säugetieren. Der deutsche Trivialname "Wadenstecher"
bezieht sich auf die beim Menschen bevorzugte Stichstelle. Das
sind die Waden und Knöchelregionen. Bei größeren Tieren wie
Rinder, Pferde aber auch Hirschen und Rehen ist es dagegen meist
der Rücken. Bei Hunden sind es fast nur die Ohren. Das konnte
ich in meiner Zeit als Tierpfleger in einem Tierheim leider sehr
häufig beobachten. Die Hunde in den Außenzwingern hatten ab etwa
August / September furchtbar zerstochene Ohren. Die Wadenstecher
stechen aber auch andere Säugetiere, z.B. Feldhasen oder auch
Ratten. Das "Stechen" ist recht schmerzhaft. Ein Weibchen
erlangt nach etwa 3-5 Saugakten die höchste Reproduktionsrate.
Was in vielen Büchern oder auch auf anderen Webseiten nie
erwähnt wird, ist, dass Stomoxys calcitrans sich auch von
Nektar ernährt. Die Fliegen sind im Herbst recht häufig auf
Blüten (überwiegend Korbblütler und Doldenblütler) beim
Nektartrinken zu beobachten. Die Fliegen können so auch in
Gebieten mit einer geringen Säugetierdichte (oder
"menschenleere" Regionen) überleben. Die Reproduktionsleistung
der Weibchen ist dort zwar sehr gering, kommt aber nicht zum
Erliegen.
Nahrung: Imago: Blut, Nektar Larven: in Kuhfladen, Pferdemist,
Misthaufen u.ä.
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Es gibt ähnliche Arten aus anderen
Gattungen.