Allgemeine Informationen zur Familie Schmeißfliegen (Calliphoridae) Klasse: Insekten |
Die Schmeißfliegen zählen wohl zu den
ungeliebtesten Fliegenarten in Deutschland. Weltweit mit etwa 1000
Arten vertreten, in Deutschland kommen etwa 50 Arten vor.
Schmeißfliegen sind oft grünlich oder bläulich glänzend, aber auch
schlicht schwarz bis grau gefärbt. Die Größen schwanken je nach Art
zwischen 4 bis 19mm. Die Larvenentwicklung verläuft in
dieser Familie nicht einheitlich. Es gibt Arten, deren Larven sich
ausschließlich von faulenden Stoffen verschiedener Herkunft
ernähren. Doch wird solches tierischer Herkunft bevorzugt. So dienen
meist Aas oder Kot von Fleischfressern (z.B. Hunde, Menschen) als
Larvensubstrat. In Mülltonnen steigt die Menge an Larven und auch
deren Lebensfähigkeit mit dem Anteil der tierischen Stoffe
(Essensreste). Andere Arten haben eine ausschließlich parasitische
Lebensweise. Vergleichsweise bekannt ist die Krötenfliege (Lucilia
bufonivora). Die Weibchen dieser Art legen ihre Eier an
verschiedene Amphibien, bevorzugt Kröten. Die Larven wandern zu den
Nasenlöchern und fressen die Wirten von dort aus langsam auf. Andere
Arten (z.B. Pollenia, Bellardia) sind Parasiten bei
Regenwürmern, andere wie Melinda bei Schnecken. Die
mittlerweile auch in Deutschland verbreitete (ursprünglich aus dem
Mittelmeergebiet stammend) Stomorhina lunata ist ein
Eiparasit bei verschiedenen Heuschrecken. Viele Arten sind auch an
Wunden zu finden, einige davon wurden sogar in der Medizin
eingesetzt, um nekrotisches Gewebe zu entfernen. Arten aus der
Gattung Protocalliphora haben endoparasitische Larven, die
bei Jungvögeln im Nest Blutsaugen. Die Arten, die an Leichen zu finden sind, gelten heute als wichtige Indizienlieferanten in der Forensik für die Feststellung des Todeszeitpunktes. Die Fliegen selbst sind häufig auf Blüten zu finden, viele aber auch auf Exkrementen oder Pilzen. |
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Stand: 01. Januar 2024 |