Lebensweise:
Am 18.Mai 2008 hatte ich das Glück, eine
Blattschneiderbiene beim Nestbau zu beobachten. Und zwar
diese Megachile versicolor. Als Nistplatz
suchte sie sich einen meiner Kakteentöpfe auf meiner
Fensterbank aus. Zum Glück einen mit einem winterharten
Kaktus, der ganzjährig im Freien steht. Somit besteht
für den Nachwuchs nicht die Gefahr, zu früh zu
schlüpfen. Einziges Problem war, dass das Nest auf der
Vorderseite des Topfes war und ich somit quasi blind
fotografieren musste. Deshalb sind auch nicht alle Fotos
in bester Qualität.
Die Blattschneiderbienen haben ein interessantes Nestbau
Verhalten. Wie ihr deutscher Name schon verrät,
schneiden sie aus den Blättern verschiedener
Pflanzenarten (vorzugsweise Pappel, Rose, Flieder,
Brombeere, Eiche oder Himbeere) kleine runde bis ovale
Blattstückchen heraus, die sie zusammengerollt unter
ihrem Bauch zu ihrem Nistplatz transportieren.
Megachile versicolor nistet nicht immer im Boden.
Meist nutzt sie hohle Pflanzenstängel, morsches Holz
oder Hohlräume für ihre Nester. Warum diese spezielle
Biene hier nicht die von mir angebotenen Nisthilfen
nutzte, ist mir ein Rätsel.
Megachile versicolor ist nicht auf spezielle
Blütenpflanzen spezialisiert und auch im
Siedlungsbereich meist noch häufig anzutreffen.
Blattschneiderbienen kann man etwa ab Mai in
verschiedenen Lebensräumen beobachten. Doch die
Hauptflugzeit ist bei den meisten Arten dieser Gattung
im Sommer.
Nahrung: Imago: Nektar
Larven: Pollen und Nektar
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Es gibt bei der Bestimmung einen geringen
Unsicherheitsfaktor. Bei M. versicolor ist das Nisten in
Blumentöpfen bislang nicht oder nur kaum dokumentiert. Bei
M. willughbiella dagegen schon, doch spricht in diesem
Falle hier offenbar einiges gegen M. willughbiella doch viel für
M. versicolor.
Herzlichen Dank in dieser kniffligen Frage an Dipl.
Biologe Klaus Rennwald.