Lebensweise:
Andrena
hattorfiana ist in Deutschland weit verbreitet, lediglich
nördlich der Mittelgebirgsschwelle (also Niedersachsen,
Schleswig Holstein, große Teile NRWs) weist keine Funde auf).
Die Art ist allerdings auch in den südlichen Landesteilen nur
mäßig und regional häufiger.
Wie der
deutsche Trivialname "Knautien-Sandbiene" schon andeutet, ist
diese hübsche, große Art auf bestimmte Pflanzenarten
spezialisiert. In Mitteleuropa ist das insbesondere die
Acker-Witwenblume (Knautia
arvensis). Aber auch andere Arten aus der Familie
Dipsacaceae (Kardengewächse) werden von dieser oligolektischen
Art besammelt, das ist dann zum Beispiel Tauben-Scabiose (Scabiosa
columbaria).
Nach einer
Untersuchung von Larsson & Franzen (2007) benötigt ein Weibchen
dieser Art etwa 11 blühende Pflanzen von Knautia arvensis
für die Verproviantierung ihrer Brutzellen. Eine Population von
rund 50 Weibchen benötigt etwa 920-930 Pflanzen. Diese Anzahl an
Knautien-Pflanzen findet man kaum noch auf einer Fläche. Kommen
dann Honigbienen dazu, sinkt die verfügbare Menge an Pollen
nochmals und die Anzahl der benötigten Pflanzen für die
spezialisierte Knautien-Sandbiene steigt drastisch an -
natürlich gibt es nie mehr Pflanzen, also schrumpft die
Population der Sandbienenart.
Die Nester
legt Andrena hattorfiana an eher schütter bewachsenen
Stellen im Boden an.
Nahrung: Imago: Nektar
Larven: Pollen und Nektar
Gefährdung und Schutz: Gefährdet - RL 3 / Besonders
geschützt nach BNatSchG
Anmerkungen:
Wildbiene des Jahres 2017.
Die Gefährdung dieser schönen
Sandbienenart scheint deutlich zuzunehmen. Nicht nur durch
weitere Lebensraumverluste, sondern auch durch die zunehmende
Imkerei. Auf mehreren Flächen, die ich regelmäßig besuche, sind
die Populationen in den letzten Jahren stark zurück gegangen,
seit dort Imkerei betrieben wird.