Anmerkungen / Lebensweise:
Es gibt in Deutschland kaum
eine Vogelart, die so sehr polarisiert wie der Kormoran.
Fischer, Angler und Betreiber von Fischzuchten hassen
ihn geradezu, Naturschützer und Naturliebhaber erfreuen
sich an seinem Anblick. Kormorane ernähren sich fast
ausschließlich von Fischen, die sie tauchend erbeuten.
So sehen ihn Menschen, die ebenfalls vom Fischfang, bzw.
der Fischzucht leben, als Konkurrenten. Das führte dazu,
das diese Art in Deutschland aber auch in anderen teilen
Europas fast ausgerottet wurde. Glücklicherweise setzte
etwa Anfang der 1980er Jahre ein Umdenken ein. Seither
erholen sich die Bestände zusehends und vielerorts kann
man nun an größeren Seen und Flüssen oder auch an den
Küsten wieder große Kormorankolonien bestaunen. Doch die
Stimmen, die eine massive Dezimierung dieser Vogelart
fordern, werden langsam wieder lauter.
Kormorane sind mit einer
Körperlänge von etwa 80-90cm und einer Spannweite von
bis zu etwa 150cm recht große, gar elegante Vögel. Ihr
Gefieder ist überwiegend schwarz, nur die Flügel sind
leicht bräunlich, und glänzt in der Sonne leicht grün-
bis blauviolettmetallisch. Im Prachtkleid ist das
Schwarz an Hals und Kopf mit weißen federn durchsetzt
und am Hinterkopf bildet sich ein drei bis vier
Zentimeter langer Federschopf. Der Schnabelgrund ist
gelb und mit kurzen, weißen Federn scharf vom restlichen
schwarzen Gefieder abgesetzt. Die Augen sind lebhaft
grün. Der Schnabel ist ±hornfarben
und an der Spitze hakenförmig.
Oft sieht man Kormorane mit
weit gespreizten Flügeln auf Bäumen oder ähnlichem in
der Sonne sitzen. Das ist notwendig, denn Kormorane
fetten ihr Gefieder nicht wie Enten oder Gänse ein. So
saugt sich ihr Gefieder bei den Tauchgängen mit Wasser
voll (deshalb liegen sie beim Schwimmen auch so tief im
Wasser). Das hat auch seinen Sinn, denn beim Jagen unter
Wasser würde ein "luftiges" Gefieder zuviel Auftrieb
bewirken.
Phalacrocorax carbo
liebt es gesellig. Einzelne Vögel trifft man eher selten
an. Sie brüten in kleinen oder auch größeren Kolonien
auf hohen Bäumen, die üblicherweise direkt am Wasser
stehen. Nur an den Küsten werden die Nester mangels
Bäumen auf Klippen oder auch am Boden angelegt. Es gibt
nur eine Brut im Jahr, wobei das Gelege meist aus 3-4
Eiern besteht. Nach etwa 25.30 Tagen Brutdauer schlüpfen
die Jungvögel, die dann etwa 45-50 Tage im Nest und
anschließend noch bis zu 12 Wochen mit hoch gewürgtem
Fisch versorgt werden.
Ernährung: Fische
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt