Anmerkungen / Lebensweise:
Der Weidenbohrer ist in Deutschland
weit verbreitet und regional häufig. Die großen Falter besiedeln
die verschiedensten Biotope, wichtig sind nur geeignete
Brutbäume. Als Raupenbäume kommen nur kranke und/oder
absterbende Laubbäume in Betracht. Bevorzugt werden wohl Weiden
(Salix), aber auch diverse andere Laubbaumarten werden
gerne und oft besiedelt.
Die Weibchen legen ihre Eier
einzeln oder in kleinen Gruppen an Baumwunden oder in
Rindenspalten abgelegt. Die Raupen fressen schließlich zwei bis
vier Jahre bis sie bereit zur Verpuppung sind. Ein Teil der
Raupen verbleibt im Baum und spinnt sich ein Gespinst, welches
mit Bohrmehl und - spänen durchsetzt ist. Andere Raupen
verlassen ihre Brutbäume und sind vor allem im Herbst häufig auf
Wegen zu finden. Diese Raupen auf Wanderschaft überwintern meist
in der Erde in einem Gespinst. Die Verpuppung selbst erfolgt
erst im darauf folgenden Jahr. Die Puppenruhe beträgt etwa 3-6
Wochen. Bevor die Falter schlüpfen durchbohrt die Puppe mit
Hilfe ihres spitzen Stirnfortsatzes sowohl den Kokon als auch
die Erdoberfläche. Die Puppe ragt etwa zur Hälfte aus der Erde
bzw. aus dem Brutbaum ehe der Falter schlüpft.
Die Falter besitzen nur verkümmerte
Mundwerkzeuge und können offensichtlich keine Nahrung aufnehmen.
Am 01. November 2016 nahm ich die
erwachsene Raupe, die auf Fotos unten zu sehen ist, von einer
Wanderung auf der Schillerhöhe (Gerlingen) mit nach Hause. Sie
spann sich schon nach zwei Tagen in der Zuchtbox ein
Erdgespinst. Am 02. April 2017 konnte ich die Verpuppung
feststellen und am 29. April 2017 schlüpfte der Falter.
Raupennahrungspflanze: Weide, Pappel, Birke, Erle, Obstbäume u.a. Laubgehölze
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt