Lebensweise:
Die
mittlerweile nahezu weltweit verschleppten Kugelkäfer zählen zu
den Materialschädlingen, weniger zu den Hygieneschädlingen. Ihre
Larven sind was ihre Verdauung anbelangt wahre Wunderwerke.
Kugelkäferlarven können fast alles tierischen oder pflanzlichen
Ursprungs fressen und verwerten. Das Landesgesundheitsamt
Baden-Württemberg führt folgende Stoffe auf: Getreide und
Getreideprodukte aller Art, aber auch Heu, Stroh, Samen, Drogen,
Häute, Felle, Leder, Wollwaren, tote Insekten und anderes Aas,
Kot. Die Liste ließe sich sicherlich weiter verlängern, zeigt
aber schon deutlich das Nahrungsspektrum.
Gibbium psylloides tritt in Deutschland vor allem in
alten (Fachwerk-)Häusern auf. Dort leben die Tiere oft lange
Jahre bis Jahrzehnte unentdeckt in den Dämmstoffen aus Stroh in
den Verschalungen. Wird dann mal saniert, fallen die Käfer durch
ihre Wanderungen nach neuen Lebensräumen auf. Larven als auch
Käfer sind nicht besonders Trockenheitsresistent, sie benötigen
zum Überleben ein gewisses Maß an Feuchtigkeit.
Je nach
Lebensbedingungen können die Weibchen im Laufe ihres Lebens (1-6
Monate) 50-110 Eier legen. Die Larven werden bis zu 3,5mm lang
und erinnern an Miniaturausgaben von Engerlingen. Sie können
Spinnfäden produzieren, was sie oft verrät, wenn sie in
Lebensmitteln leben.
In
Deutschland spielen Kugelkäfer keine große Rolle als Schädlinge.
Da sie aber dann in Massen auftreten, ist eine Bekämpfung durch
Fachbetriebe angezeigt. In modernen Häusern haben diese auch
Buckelkäfer genannten Käfer kaum Überlebenschancen.
Nahrung: Imago: Getreide, Trockenfrüchte,
Trockenfutter für Haustiere, Nüsse usw.
Larven: Getreide, Trockenfrüchte,
Trockenfutter für Haustiere, Nüsse usw.
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Zur biologischen
Schädlingsbekämpfung hat sich
Lariophagus distinguendus / Lagererzwespe (Pteromalidae)
etabliert.