Lebensweise:
Noch in
meiner Kindheit in den 1970er Jahren war der Hirschkäfer um die
Monatswende Juni/Juli ein vergleichsweise häufiger Käfer in
Okriftel. Doch schon in den späten 1980iger war er zumindest
dort nicht mehr zu sehen. Selten ist er geworden, der
Hirschkäfer, unser größter heimischer und dem Namen nach
sicherlich auch unser bekanntester heimischer Käfer.
Die meiste
Zeit seines Lebens verbringt Lucanus cervus als Larve in
der Erde bzw. in verpilzten Baumstubben. Je nach Nahrungsangebot
dauert es drei bis acht Jahre bis die Larven zur
Verpuppungsreife gelangen.
Die Käfer
schlüpfen meist Im Juni / Juli aus ihrer Puppenwiege im Boden
und schwärmen in warmen Nächten in der Dämmerung. Die
flugfähigen Käfer suchen meist "blutende" Eichen auf. Dort wird
nicht nur Nahrung in Form von Baumsäften aufgenommen, in der
Regel findet dort auch die Partnerwahl statt. Treffen zwei
Männchen aufeinander, kommt es zum Kampf. Dabei versuchen die
Kontrahenten sich gegenseitig hinab zu stoßen. Hat ein
Hirschkäfermännchen ein Weibchen ergattert, wird es gegen andere
Männchen aber auch gegen Fressfeinde vereidigt. Zur Not opfert
sich das über dem Weibchen sitzende Männchen um dem Weibchen die
Flucht zu ermöglichen.
Die
begatteten Weibchen legen ihre 10-25 Eier am Boden an verpilzten
Baumstubben (meist Eichen) ab. Die schlüpfenden Larven graben
sich dann zu den Wurzeln vor.
Nahrung: Imago: Baumsäfte
Larven: verpilztes Holz
Gefährdung und Schutz: "Stark gefährdet" - RL
2 / Besonders
geschützt nach BNatSchG bzw. BArtSchV
Anmerkungen:
Insekt des Jahres 2012.