Lebensweise:
Die Weibchen von Rhopalapion
longirostre bohren einen tiefen Kanal in die
Knospen von Alcea rosea (Stockrosen). Danach drehen sie
sich um und legen 3 bis 4 Eier in den Bohrkanal. Nach ca. 3
Tagen schlüpfen die Larven. Mit ihren stark sklerotisierten
Mundwerkzeugen nagen sie Fraßgänge in die Knospe, wobei sie sich
von den nahrhaften Pollen und Pflanzensäften ernähren.
Die Larve des letzten
Larvenstadiums nagt ein Loch in eine Samenkapsel des
Fruchtknotens und frisst den darin liegenden Samen. Bevor sie
sich verpuppt, bohrt sie ein Schlupfloch an der breitesten
Stelle der Samenkapsel und verschließt dies mit einem Sekret.
Die Entwicklung zum erwachsenen Käfer dauert 4 bis 6 Wochen (je
nach Witterung). Danach schlüpfen die Käfer aus den harten
Samenkapseln, wobei sie ihren Rüssel durch das von der Larve
vorgebohrte Loch stecken und danach den Körper herausziehen. Die
frisch geschlüpften Käfer fressen an den Blättern von Stockrosen
und überwintern in der Erde unter der Laubstreu. Im
darauffolgenden Frühjahr findet die Verpaarung und danach die
Eiablage statt. (Schriftliche Mitteilung von Mag. Gertha Wilhelm
/ Universität Wien)
Nahrung: Imago: Blätter von Stockrosen Larven: Samen von Stockrosen
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Dieser Winzling war ursprünglich nur im Süden Europas,
Osteuropas und Vorder-, Mittelasien beheimatet - den Gebieten,
denen auch seine Futter- und Larvenpflanze entstammt: die
Stockrose (Alcea rosea). Wahrscheinlich wurde die Art in den
neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit Importpflanzen nach
Deutschland eingeschleppt. Genau lässt sich das sicher nicht
sagen, da er leicht übersehen wird mit seinen 2-3mm Körperlänge.
Die Beliebtheit der Stockrose bei Gartenbesitzern verhilft
diesem kleinen Gesellen scheinbar zu einer weltweiten
Ausbreitung. So ist er auch z.B. in Nordamerika fast überall in
Gärten zu finden.
Ein anderer Neozoon der ebenfalls
an Stockrosen (Alcea rosea) lebt ist das blauschwarze
Aspidapion
validum.