Lebensweise:
Spinnenläufer
(Scutigeridae) sind vor allem tropisch, subtropisch und
mediterran verbreitete Tiere aus der Klasse der
Hundertfüßer (Chilopoda) - haben also mit Spinnen nichts zu tun
(außer dass sie sie bisweilen fressen). Weltweit kommen knapp
3000 Arten vor, eine hat es in den letzten Jahren nach
Deutschland geschafft: Scutigera coleoptrata. Während
sich diese Wärme liebenden Tiere bislang offenbar nur im
Kaiserstuhlgebiet auch im Freiland ganzjährig etablieren
konnten, sind sie in anderen Regionen wohl nur Gebäuden
anzutreffen. Dort sorgen sie immer wieder durch ihr bloßes
Erscheinen für Angst und Schrecken. Gerade in größeren Städten
wie Karlsruhe und Stuttgart sind die Populationen mittlerweile
recht groß.
Ihr Aussehen und ihre Schnelligkeit
(bis zu 1,5km/h, also etwa 45cm in einer Sekunde!) lassen die
meisten Menschen beim Anblick eines solchen Tierchens schon mal
laut vor Schreck und Ekel Aufschreien. Und schnell wird
versucht, es zu erschlagen. Dabei sind Spinnenläufer echte
Nützlinge! In der Dämmerung und vor allem nachts jagen sie
allerlei Insekten. Sie erlegen mit ihren Giftklauen Fliegen,
Spinnen, Kakerlaken und Schaben und anderes Getier. Besser als
Erschlagen ist das Einfangen - auch wenn es sehr schwierig ist
(sie sind wirklich schnell!) - und irgendwo etwas weiter weg
(Scheune, Gartenschuppen etc.) auszusetzen.
Tagsüber verbergen sich
Spinnenläufer im Freiland unter Steinen oder Holz. In Wohnungen
oft hinter Bilderrahmen, Schränken oder irgendwelchen Ritzen.
Die Art wird auch manchmal Spinnenassel genannt - was aber auch
eher irreführend ist.
Von etwa April bis Juli legen die
Weibchen bis zu 60 Eier in Ritzen oder unter Steinen ab. Wenn
die Larven schlüpfen, besitzen sie bereits 4 Beinpaare. Sie
häuten sich bis zu 16 Mal ehe sie ausgewachsen und
geschlechtsreif sind. Bei jeder Häutung können verloren
gegangene Extremitäten wieder hergestellt werden.
Nahrung: Imago: Räuberisch; Fliegen, Spinnen,
Kakerlaken und Schaben und anderes Getier
Larven: Räuberisch; Fliegen, Spinnen,
Kakerlaken und Schaben und anderes Getier
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Mein herzlichster Dank gilt Gerhard
Koppe, der mir dieses Tierchen in seiner Wohnung in
Stuttgart-West einfing!