Lebensweise:
Sicherlich
haben schon viele Menschen in Mehlpackungen diese winzigen,
bräunlichen Tierchen gesehen. Es handelt sich meist um
Liposcelis bostrychophila - eine mittlerweile weltweit
verbreitete Art aus der Familie Liposcelididae. Diese Familie
gehört zur Ordnung Psocopetra. Hier unterscheidet man
umgangssprachlich zwischen "Staubläusen", die nur synanthrop,
also in Gebäuden vorkommen, und Rindenläusen, die nur im Freien
vorkommen.
Liposcelis
bostrychophila ist ein bedeutender Vorratsschädling und
findet sich überwiegend in Mehlpackungen aus Papier (egal ob
Weizen, Roggen, Dinkel usw.). Papierverpackungen deshalb, weil
Papier hygroskopisch ist, also Wasser anzieht und bindet.
Staubläuse benötigen eine gewisse Luftfeuchte für ihr Überleben.
Mehl, dass nicht befallen in Vorratsdosen aus Plastik oder
Metall umgefüllt wird, bleibt meist befallsfrei. Alternativ
findet man Liposcelis bostrychophila auch in feuchten
Räumen (z.B. Badezimmer) unter loser Tapete oder in alten
Büchern. Wobei an diesen Orten häufig auch andere Arten aus der
Gattung Liposcelis vorkommen.
Die Art vermehrt sich in
Deutschland fast ausschließlich parthenogenetisch - also ohne
die "Mithilfe" von Männchen. Die Weibchen legen vergleichsweise
große Eier (fast ein Drittel so groß wie die Weibchen selbst).
Die Entwicklung durchläuft vier Larvenstadien, die Dauer ist
Temperaturabhängig (in Wohnungen bei 20-22°C etwa 55 Tage).
Was kann man gegen diese kleinen
Tierchen tun? Im Grunde nichts, außer befallene lebensmittel
entsorgen. Wenn sie an Tapeten oder so auftreten, ist das ein
Hinweis auf zu hohe Feuchtigkeit im betreffenden Raum - also
Ursache suchen. Bücher können für 1-2 Wochen eingefroren werden
- dann sterben die Tierchen und ihre Eier ab. Allerdings muss
man dafür sorgen, dass die Bücher wirklich trocken lagern.
Nahrung: Imago: Stärkehaltige Substrate (z.B.
Mehl, Tapetenkleister) Larven: Stärkehaltige Substrate (z.B.
Mehl, Tapetenkleister)
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
Es gibt eine Reihe ähnlicher Arten.
Bestimmung mit letzter Sicherheit nur unter dem Mikroskop. In
Mehlpackungen ist es aber in der Regel
Liposcelis bostrychophila.