Lebensweise:
Die längste Zeit ihres Lebens verbringen Maikäfer als
Engerling (Larve) im Boden. Es braucht drei bis vier Jahre
Entwicklungszeit, in der die Larven an den Wurzel verschiedener
Pflanzen fressen, bis sie sich verpuppen und im Herbst
schlüpfen. Sie verbleiben aber noch bis zum darauf folgenden
Frühjahr im Boden. Wenn dann die wärmende Sonne sie Ende
April/Anfang Mai aus dem Boden lockt, schwärmen sie zu Wäldern
oder kleineren Baumgruppen aus um sich zu paaren und natürlich
zum Fressen - Blätter verschiedener Laubbäume, aber insbesondere
die von Eichen sind ihre Leibspeise. Bei Massenaufkommen können
sie ganze Wälder in kürzester kahl fressen. In der Regel schadet
das den Bäumen nicht, sie treiben einfach ein zweites Mal aus.
Nach der Paarung fliegen die begatteten Weibchen wieder in
offenes Gelände um ihre Eier (ein bis zwei Gelege zu je 10-30
Eiern) im Boden abzulegen. Die Larven schlüpfen nach etwa sechs
bis acht Wochen.
Nahrung: Imago: Blätter verschiedener Bäume,
besonders Eiche, Buche, Ahorn und Obstbäume
Larven: Wurzeln verschiedener krautiger
Pflanzen, darunter Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Salate oder
Getreide, aber auch verschiedener junger Laubbäume
Gefährdung und Schutz: Nicht gefährdet / Nicht unter Schutz gestellt
Anmerkungen:
In Deutschland kommen noch zwei weitere Maikäferarten vor:
M. hippocastani und M. pectoralis. Beide sind selten und
lassen sich am Besten durch das anderes geformte Pygidium (das
ist der letzte Hinterleibsabschnitt) unterscheiden. Bei
Melolontha hippocastani fehlt die Verlängerung und bei M. pectoralis, dem Wald-Maikäfer ist es vor der Spitze verdickt.
Ein weiterer Unterschied zwischen Melolontha melolontha und
M. hippocastani besteht in der Fühlerlänge. Bei M. melolontha sind
sie maximal nur solang wie der Kopf, bei M. hippocastani bis
doppelt so lang.
Der alljährliche Flug der Maikäfer allgemein im Frühling war bis
etwa in die späten vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts
ein fester Bestandteil des Lebens von
Land- und Forstwirten. Da die Larven dieser Käfer bei
Massenauftreten (was früher regelmäßig der Fall war), die
Engerlinge, große Schäden an vielerlei Nutzpflanzen verursachen,
ist er ein gefürchteter Schädling (gewesen...). Ganze Schulen
und Dörfer waren auf den Beinen um sie per Hand aufzusammeln und
der Vernichtung zuzuführen. Meine Großmutter wusste von solchen
Ereignissen noch lebhaft zu berichten. Die Maikäfer hielten gar
Einzug in die Literatur (z.B. bei W. Buschs Max und Moritz) und
wurden in einem Volkslied besungen ("Maikäfer flieg"). Diese
Handlese tötete zwar hunderttausende Käfer, konnte aber ihren
Bestand offenbar nie wirklich gefährden - immerhin kamen sie
jedes Jahr wieder. Etwa ab 1950 hatte der Mensch ein
wirksameres Mittel: die chemische Keule. Mit Mitteln wie zum
Beispiel dem hochtoxischen DDT (das seit 1972 in Deutschland
nicht mehr verwendet werden darf, da sich herausstellte, dass
dieses Gift nicht nur Insekten den Garaus macht...) rückte man
den Krabblern großflächig zu Leibe und schaffte es schließlich,
sie bis Anfang der siebziger Jahre (20. Jahrhundert) fast
auszurotten. Erst seit Mitte der achtziger Jahre erholen sich
Dank eines Umdenkens in der Gesellschaft und anderer
Bekämpfungsmethoden die Bestände wieder. Auch wenn die Maikäfer
vielerorts noch immer eher selten anzutreffen sind, gibt es
besonders in den sandigen Gebieten des Oberrheingrabens sogar
wieder sporadische Massenvorkommen - wenn auch nicht mehr in dem
Ausmaß wie in Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg.